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Politik

Vulkanausbruch nach Tsunami

3. Oktober 2018

Erst vor fünf Tagen hatte ein Tsunami Teile der indonesischen Insel Sulawesi verwüstet. Mehr als 1400 Menschen starben. Nun ist die Insel erneut betroffen. Dieses Mal von einem Vulkanausbruch.

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Indonesien Sulawesi Ausbruch Vulkan Soputan
Bild: picture-alliance/AP Photo/H. Andih

Der knapp 1800 Meter hohe Vulkan Soputan schleuderte Asche bis zu vier Kilometer in die Höhe. Nach Angaben der nationalen Katastrophenschutzbehörde gab es zunächst keine Informationen über größere Schäden. Die Aschepartikel seien derzeit auch keine Gefahr für den Flugverkehr, sagte Behördensprecher Sutopo Nugroho. Der Vulkan liegt im Nordosten von Indonesiens viertgrößter Insel, mehrere Hundert Kilometer vom Gebiet der Tsunami-Katastrophe entfernt. In den vergangenen Jahren war er immer wieder ausgebrochen.

Steigende Opferzahlen

In dem vom Tsunami betroffenen Gebiet finden Helfer unterdessen immer mehr Todesopfer. Deren Zahl stieg nach Angaben der nationalen Katastrophenschutzbehörde auf über 1400. Auf Indonesiens viertgrößter Insel werden unter den Trümmern von Häusern und im Schlamm noch viele Leichen vermutet. Die Behörde geht daher davon aus, dass die Opferzahl in den kommenden Tagen noch weiter steigen wird. Mehr als 2500 Menschen wurden darüber hinaus schwer verletzt und müssen im Krankenhaus behandelt werden. Mindestens 113 Menschen sind offiziell vermisst gemeldet. Besonders schlimm betroffen ist die 350.000-Einwohner-Stadt Palu.

Indonesien Sulawesi nach dem Erdbeben
Tote werden in Massengräbern bestattetBild: Getty Images/AFP/J. Samad

Die Beben und der Tsunami könnten nach Einschätzung des UNICEF-Mitarbeiters Gregor Henneka die schwerste Katastrophe für Indonesien seit dem verheerenden Tsunami 2004 oder seit dem Erdbeben in Padang vor knapp zehn Jahren sein. Das zeige allein die Tatsache, dass die Regierung die betroffene Gegend zum ersten Mal seit zehn Jahren für die internationale Hilfe geöffnet habe, sagte Henneka, der für das UN-Kinderhilfswerk in Jakarta ist. 

Plünderungen und Gefahr von Seuchen

Schätzungsweise 66.000 Häuser seien auf der Insel Sulawesi beschädigt worden, teilte das UN-Büro zur Koordinierung humanitärer Hilfe mit. Zehntausende Menschen seien obdachlos. Zudem sei die Infrastruktur teilweise total zerstört, Telefon- und Internetverbindungen, Brücken, Straßen und Flugplätze seien schwerbeschädigt. Am dringendsten benötigt werde Essen, Trinkwasser, Medikamente und Notunterkünfte. Der britische Rundfunksender BBC berichtete, wie verzweifelte Anwohner Geschäfte plünderten. Zunächst habe die Polizei Warnschüsse abgegeben, die Menschen dann aber gewähren lassen.

Die Weltgesundheitsorganisation warnte vor dem Ausbruch infektiöser Krankheiten wie Cholera, da viele sanitäre Einrichtungen und Trinkwasserleitungen nicht mehr funktionierten. Eine normale Gesundheitsversorgung der Bevölkerung, zum Beispiel bei der Geburt, sei nicht möglich. Zudem litten etliche Kinder, Frauen und Männer unter Traumata, die die Katastrophe verursacht habe.

bri/sam (dpa, epd)

Spenden an Hilfsorganisationen können unter anderem über diesen Link geleistet werden: www.spendenkonto-nothilfe.de 

Not auf Sulawesi wird größer