VW bietet Online-Test an

VW-Kunden können ab sofort im Internet prüfen, ob ihr Wagen von der Abgas-Affäre betroffen ist. Der Volkswagen-Konzern hat dafür eine eigene Internetseite eingerichtet, auf der die Fahrgestellnummer des Autos eingegeben werden muss. Damit kann dann festgestellt werden, ob der eigene Wagen einen der betroffenen Dieselmotoren mit der Modellbezeichnung "EA 189" eingebaut hat.

Zudem gibt es auf der Seite weitere Informationen rund um das Thema. Der Online-Check soll auch kurzfristig weltweit auf den jeweils nationalen Internetseiten von Volkswagen integriert werden. VW-Händler können aber ebenfalls mit der Fahrgestellnummer feststellen, welcher Wagen betroffen ist. VW will im Laufe des Monats Oktober zusammen mit den weiteren betroffenen Marken technische Lösungen für das Problem ausarbeiten und als erstes den jeweiligen Behörden vorstellen.

Noch keine Auswirkungen auf die Neuzulassungen

Auf den Neuwagen-Verkauf scheint der Abgas-Skandal bisher keine Auswirkungen zu haben. Zumindest im zurückliegenden September konnte Volkswagen bei der Zahl der neu zugelassenen Autos weiter zulegen. Im Vergleich zum Vormonat wurden im September in Deutschland 3,8 Prozent mehr VW-Fahrzeuge neu zugelassen, so das Kraftfahrt-Bundesamt. VW liegt damit im Trend des Gesamtmarktes – alle Marken zusammengerechnet legten die Neuzulassungen um 4,8 Prozent zu.

Auch bei den ebenfalls an diesem Freitag veröffentlichten Zulassungszahlen für die USA ist bisher kein Einbruch erkennbar. In Nordamerika wurden im September gut 26.000 Fahrzeuge verkauft; de Zahl liegt damit einen Hauch über dem Wert des Vorjahresmonats. Die Manipulation von Abgaswerten bei Diesel-Fahrzeugen hatte das US-Umweltamt EPA am 18. September öffentlich bekanntgemacht. VW hatte kurze Zeit später den Verkauf der betroffenen Modelle gestoppt.

Sonderschichten im VW-Werk in Mexiko gestrichen

Analysten glauben allerdings nicht, dass Volkswagen in den USA so glimpflich davon kommen wird, sie rechnen mit einem Absatzeinbruch. Das Nordamerika-Geschäft der Wolfsburger schwächelt schon länger, da sie nicht die richtigen Modelle im Angebot hatten. Große Hoffnung setzt der Konzern auf den neuen Passat, der zum Jahresende in die amerikanischen Autohäuser rollt.

VW bereitet sich bereits auf sinkende Verkaufszahlen vor. So streicht das Volkswagen-Werk im mexikanischen Puebla die ursprünglich für das Wochenende geplanten Sonderschichten. Von Montag bis Freitag werde aber normal weitergearbeitet, teilte Volkswagen Mexiko mit.

Volkswagen betreibt im mexikanischen Puebla sein zweitgrößtes Werk weltweit. Über 500.000 Fahrzeuge werden dort pro Jahr gefertigt. Ein Großteil der Autos ist für den Export in die USA bestimmt.

Schweiz will keine betroffenen VW-Dieselautos mehr zulassen

Bemerkbar machen könnte sich der Abgas-Skandal für VW auch beim Geschäft in der Schweiz. Dort ist nämlich vorläufig die Zulassung davon betroffener Fahrzeuge verboten. Eine entsprechende Weisung des Bundesamts für Straßen gelte ab Montag (05.10.2015) für Dieselwagen, die erstmals in der Schweiz zugelassen werden sollen, wie die Behörde am Freitag mitteilte.

Damit soll verhindert werden, dass von den Abgasmanipulationen betroffenen Neu- und Gebrauchtwagen des VW-Konzerns auf die Schweizer Straßen kommen. Das Bundesamt für Straßen hatte das Zulassungsverbot bereits angekündigt.

Bru / Wen (dpa / Reuters)