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VW hat den Kapitalmarkt angezapft

6. November 2012

Der Wolfsburger Autobauer steckt in einer Zeit hoher Investitionen. Die Übernahmen von Porsche und Ducati waren teuer. Über eine Wandelanleihe hat sich Volkswagen nun frisches Geld verschafft.

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VW Emblem Golf GTI (Foto: VW)
Bild: picture-alliance/dpa

2,5 Milliarden Euro sind in die Kassen des Autobauers geflossen. Die Anleihe mit einer Laufzeit bis November 2015 und einer Verzinsung von 5,5 Prozent wurde bei Großanlegern platziert, wie der Konzern mitteilte. Die Wandelanleihe kann am Ende der Laufzeit in VW-Vorzugsaktien umgetauscht werden. Dadurch erhöht sich die Zahl der Aktien, was den Gewinn pro Papier belasten kann. Offensichtlich ist deswegen der VW-Kurs am Dienstag an den Börsen nach unten gerutscht.

Mit der Anleihe will VW seine Eigenkapitalbasis stärken, um global weiter wachsen zu können. Zuletzt waren die Barmittel deutlich zurück gegangen: Sie sanken nach der vollständigen Übernahme von Porsche, dem Kauf des italienischen Motorradbauers Ducati und der Anteilsaufstockung bei MAN auf 9,2 Milliarden Euro. Damit verfügt VW allerdings immer noch über ein vergleichsweise dickes Polster.

Hohe Investitionen

VW investiert derzeit kräftig. Werke werden umgekrempelt, um in Zukunft Autos auf der Basis des Modularen Querbaukastens herstellen zu können. Mit diesem Plattformkonzept für quer eingebaute Motoren will der Konzern langfristig Milliardenbeträge über vereinfachte Konstruktion und Herstellung sparen. Zunächst fordert die neue Technik aber Investitionen.

Dazu kommt der für 2013 angekündigte Start der Elektroautos aus dem größten Autokonzern Europas. Experten gehen davon aus, dass mit Elektrofahrzeugen über Jahre kein Geld verdient wird, sondern auch hier eine lange Investitionsphase wartet.

Absatzflaute spürbar

Das Schwächeln des Automarktes bekommen auch die Wolfsburger zu spüren. Doch dank der Stärke in Übersee kann der Konzern – im Gegensatz zu den Rivalen Fiat, Ford, Opel und Peugeot - die rückläufige Pkw-Nachfrage in Europa abfedern.

Das nutzt Volkswagen, um seine Marktmacht auf dem Heimatkontinent auszuspielen: Der Absatz der VW-Gruppe verringerte sich der europäischen Zulassungsstatistik zufolge im September in der EU binnen Jahresfrist weniger stark als bei vielen direkten Konkurrenten.

Lo/li (rtrd, dapd)