Wacken 2017 Tag 1
2. August 2017Das Auto ist gepackt, der W:O:A-Schriftzug klebt in Rot auf der Heckscheibe. Abfahrt am Morgen, der Berufsverkehr ist entspannt, es sind Sommerferien in Deutschland. Wir stimmen uns mit einer Metal-Playlist auf die nächsten Tage ein, hören laute Musik und singen mit. Nach kurzer Zeit überholen wir das erste Auto mit Gleichgesinnten. Fenster auf, Wackengruß, fröhliches Zurückgrüßen. Gut gelaunt kommen wir nach fünf Stunden Fahrt in Wacken an. Das kleine Dorf in Schleswig-Holstein begrüßt uns mit einem großen Banner über der Hauptstraße: "Welcome Metalheads!" Auf der Straße laufen bereits hunderte Metalfans herum, in den Vorgärten sitzen die Dorfbewohner und grüßen gut gelaunt. Überall wird Bier angeboten, belegte Brötchen, auch warme Duschen und Toiletten.
Erste Freundschaften
Nach der Anmeldung rollen wir langsam auf unseren Campingplatz. Kaum steht das Auto, stellen wir den Tisch raus und trinken ein kleines Willkommensbier. Um uns herum sind noch viele Flächen frei, trotzdem dröhnt bereits Musik aus allen Richtungen. Dieser Campingplatz hat Stromanschlüsse für die Camper, klar, dass fast jeder hier eine dicke Anlage mitgebracht hat. Metal, Metal, Metal - wir sind angekommen.
Die Nachbarn lernen wir auch gleich kennen. Mit großen Augen schauen sie zu, wie wir unseren Pavillon aufstellen. Das Ganze geht schnell und unkompliziert, denn die Stützen sind nicht aus Metallstäben, die mühsam zusammengesteckt werden müssen, sondern aufblasbar. Das macht weitere Nachbarn neugierig, mit denen wir sofort ins Gespräch kommen. Alle helfen dabei, die Heringe in den Boden zu hämmern, auch Annabelles Zelt steht nach kurzer Zeit. Das ist gut so, denn der Himmel wird bedrohlich dunkel. Wir laden unsere neuen Bekanntschaften ein, sich zu uns an den Tisch zu setzen.
Als würde man sich schon Jahre kennen
Unsere Nachbarn Harry und Holger stiften ihren Gasgrill und Harry bereitet uns das Abendessen zu. Es ist, als würden wir uns schon Jahre kennen. Nach einem kurzen Regenschauer ziehen die dunklen Wolken ab, im Westen glüht der Himmel rot. Bis zum Morgen läuft Musik auf dem Campground, während der Nacht kommen noch weitere Leute an. Als wir an diesem Morgen aufstehen, ist der Campingplatz fast voll. Tag 2 ist angebrochen und wir stürzen uns ins Festival-Getümmel - für die ersten Konzerte und Interviews.