Wacken-Festival - schräg und kultig
Auch ein Heavy-Metal-Festival kommt in die Jahre: Seit 30 Jahren treffen sich Fans und Bands aus aller Welt im norddeutschen Dorf Wacken, um bei Wind und Wetter die größte Metal-Party der Welt zu feiern.
Run auf das Infield
Donnerstag, 14 Uhr, der Moment ist gekommen: Die Metal-Fans stürmen das Infield, den Bereich vor den Hauptbühnen, die seit 2017 neue Namen haben: Faster, Harder, Louder - getreu dem Wacken-Motto. Das Festivalgelände, der Holy Wacken Ground, umfasst insgesamt rund 300 Hektar und wird von 48 Kilometer Bauzaun umgeben.
Massenhafter Wacken-Gruß
Das Kartenkontingent ist seit 2010 auf 75.000 Stück festgelegt. Mit allen weiteren Teilnehmern wie Musikern, Mitarbeitern, Presse und VIPs kommt man auf eine Besucherzahl von mehr als 80.000 Menschen. Überall zu sehen: Der traditionelle Wacken-Gruß - auch Teufelshörnchen oder Pommesgabel genannt.
Schlechtwetter-Trotzen...
Der Holy Ground besteht aus Wiesen und Äckern, der Boden ist von Natur aus weich. Wenn es dann auch noch ergiebig regnet - und das tut es oft in Wacken -, wird es schlammig. 2016 haben die Wacken-Veranstalter ein Drainagesystem gebaut, das den Schlamm zumindest vor den Bühnen entwässern soll. Ganz ohne Schlamm aber geht's nicht.
...oder Schönwetter-Spaß
Es gab auch schon Sommer, die ganz und gar trocken daherkamen. Statt schlammig und feucht war Wacken dann staubig und heiß. Und so manch einer sehnte sich nach ein paar ergiebigen Regengüssen. Das Wichtigste aber: Nerven bewahren und den Spaß an der Musik nicht verlieren. Und Sonnencreme mitnehmen.
Ganzkörperfans
Das Wahrzeichen von Wacken ist ein Stierschädel - hier kunstvoll auf den Bauch gepinselt. So spart man sich das entsprechende T-Shirt. Ansonsten gibt es die passende Ausstattung auch zu kaufen: Jedes Jahr wird ein neues Shirt-Design entworfen, was für meterlange Schlangen vor den Ständen sorgt. Für die Fans sind das Sammlerstücke.
Traditionspflege
Im Wackinger Village, einer mittelalterlich anmutenden Ansammlung von Hütten, bekommt man neben einem riesigen kulinarischen Angebot auch Schmuck und Kunsthandwerk. Für viele Besucher ist Wacken fast so etwas wie ein Jahresurlaub: Mit Gleichgesinnten eine Woche lang die Lieblingsmusik hören und zusammen feiern - raus aus dem Alltag.
Weitgereiste Gäste
In Wacken gibt es viel zu sehen. Fans aus aller Welt treffen sich in Wacken, um zu feiern und zu trinken. Diese hier kommen aus Mexiko. Metalheads sind passionierte Biertrinker, gern auch mal 24 Stunden lang - also auch zum Frühstück. Damit auch alle gut versorgt sind, haben die Veranstalter 2017 eine Pipeline gebaut, die das Festivalgelände mit frischem Bier versorgt.
Metal-Yoga
Ein bisschen Pause muss ein. Unter dem Titel "Welcome to the Jungle" können die Metalheads beim Metal-Yoga ein wenig Ruhe finden und die Nackenschmerzen kurieren. Denn der Nacken wird während des dreitägigen Festivals extremen Belastungen ausgesetzt. Ob mit langer Haarmähne oder ohne, Headbangen ist der Volkssport auf dem heiligen Acker.
Abhängen auf der Wiese
Alternativ kann man natürlich auch einfach so ein bisschen abhängen. Denn die Tage in Wacken sind lang: Gegen 11 Uhr morgens beginnen die ersten Bands zu spielen, Schluss ist auf den Bühnen nachts um drei. In den 30 Jahren seines Bestehens ist das Festival seinem ursprünglichen Konzept treu geblieben: Rockmusik für Rockfans.