Niederlage für Nike Wagner
15. Dezember 2016In dem Rechtsstreit ging es um die Vermietung des Festspielhauses - und letztendlich auch um die Bestimmung der Festspielleitung. Das Bayreuther Landgericht wies am Donnerstag (15.12.2016) die Klage von Nike Wagner, ihren Geschwistern und Verena Lafferentz-Wagner ab. Nike Wagner ist eine Urenkelin des Komponisten Richard Wagner und Tochter seines Enkels Wieland Wagner. Verena Lafferentz-Wagner ist die einzige lebende Enkelin Richard Wagners.
Die Wagner-Familie habe in der Richard-Wagner-Stiftung und bei der Bayreuther Festspiele GmbH, die die Richard Wagner Festspiele betreibt, zu wenig Einfluss - so der Tenor der Klage.
Das Gericht entschied anders
In der Urteilsbegründung sagte der zuständige Richter, das Gericht gehe nicht davon aus, dass der Mietvertrag dazu diene, die Kläger zu schädigen. In der Folge hat der Staat nun weiterhin das Sagen bei den Bayreuther Festspielen. Die Stadt Bayreuth, die Bezirksregierung, der Freistaat Bayern und die Bundesrepublik Deutschland verfügen über die Mehrheit der Stimmen in der Richard-Wagner-Stiftung, die die Festspielleitung bestimmt, und sind zudem Mehrheitseigner der Bayreuther Festspiele GmbH.
Die 1976 eingerichtete Richard-Wagner-Stiftung ist Eigentümerin des Nachlasses des Komponisten - zu dem das Festspielhaus und sein einstiger Wohnsitz Wahnfried gehören. Zudem entscheidet die Stiftung über die Festspielleitung. Dort sind die Nachkommen Richard Wagners ebenfalls vertreten; diese sind jedoch entschieden in der Minderheit.
Festspielleiter bis 2008 war der Wolfgang Wagner, Enkel des Komponisten Richard Wagner. Ur-Enkelinnen Eva Wagner-Pasquier und Katharina Wagner wurden zu seinen Nachfolgerinnen ernannt; seit 2015 ist Katharina Wagner alleinige Leiterin der Bayreuther Festspiele. Nike Wagner ist und war mit dieser Ernennung nicht einverstanden.
rf/pl (dpa)