Wahlkampf 2017: So werben deutsche Parteien für sich
Personalisiert, bunt oder kontrovers: Mittlerweile hängen in Deutschland die ersten Wahlplakate. Sieben Wochen sind es noch bis zur Bundestagswahl. Doch wie wollen die Parteien überzeugen?
Patriotismus pur
Zwei Motivreihen, 22.000 Großplakate und 20 Millionen Euro Budget: Das ist die Kampagne der CDU. Die Partei gibt sich in diesem Wahlkampf patriotisch und wirbt mit den deutschen Nationalfarben. "Wir sind ein Land, das gut dasteht, wir können auch stolz auf dieses Land sein", sagte Generalsekretär Peter Tauber. Thematisch liegt der Fokus auf Themen wie Sicherheit, Familie und Arbeit.
Bürger im Fokus
Eine Kampagne, aber drei Motivreihen. Los geht es bei der SPD mit Wahlplakaten, die Bürger zu Themen wie Bildung, Familie, Rente, Investitionen und Lohngerechtigkeit zeigen. Erst in einer zweiten Runde soll Kanzlerkandidat Martin Schulz im Fokus stehen. Zum Wahlkampfendspurt planen die Sozialdemokraten etwas Neues - was, ist allerdings noch geheim. 24 Millionen Euro soll die Kampagne kosten.
Die Kampagne, die ist er
Über 5 Millionen Euro lässt sich die FDP ihre Werbekampagne kosten, die vor allem auf einen setzt: den FDP-Chef Christian Lindner. Lindner mit lässigem Blick, Lindner lässig im weißen Hemd mit Dreitagebart. "Denken wir neu!" - mit diesem Motto will die Partei im September wieder in den Bundestag. Neben Christian Lindner packt die FDP ganze Textabschnitte von mehreren Sätzen auf ihr Wahlprogramm.
"Darum grün"
Die Grünen setzen diesmal auf viel Text in Großbuchstaben vor einem symbolischen Motiv. Thematisch bleibt sich die Partei treu: Klassische Themen wie Umwelt oder Integration stehen im Fokus. "Darum grün", so heißt die Kampagne. Die gelbe Sonnenblume ist als Leitmotiv auf allen Wahlplakaten zu sehen.
Kontroverse Wahlwerbung
Für die meisten Diskussionen sorgen die Wahlplakate der Alternative für Deutschland (AfD). Sie arbeitet mit dem Slogan: "Trau Dich, Deutschland!". Und sie traut sich auch selbst Einiges. Denn die Texte auf den Plakaten der rechtspopulistischen Partei zielen auf Abgrenzung, besonders gegenüber dem Islam.
Ohne Gesicht
Weiße Schrift und dazu noch das symbolische Rot der Partei. Dem Stil von der letzten Bundestagswahlkampf bleibt "Die Linke" treu. Diesmal verzichtet sie aber auf die Gesichter ihrer Partei. Unter dem Motto "Keine Lust auf Weiterso" widmen sie ihre Kampagne den Themen: bezahlbare Mieten, gerechtere Renten und dem Stopp von Waffenexporten.
Nicht ganz ernst gemeint
Managergehälter an die BH-Größe anpassen und eine Bierpreisbremse. Solche Forderungen finden sich im Wahlprogramm von "Die PARTEI". Ihre Plakate sind vor allem eines: Satire. Ganz im Stil der Gründerväter - das sind Redakteure des Satiremagazins "Titanic". Kanzlerkandidat für die Bundestagswahl ist der Kabarettist Serdar Somuncu.