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Wahltag in Haiti verläuft "fast normal"

10. August 2015

Bei der Parlamentswahl in Haiti kam es Beobachtern zufolge nur zu kleineren Zwischenfällen. Die Wahlbeteiligung war offenbar niedrig. Mit ersten Ergebnissen wird im Lauf des Montags gerechnet.

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Haitis Präsident Michel Martelly bei der Stimmabgabe (Foto: Reuters/A. M. Casares)
Staatschef Michel Martelly mit Ehefrau Sophia bei der StimmabgabeBild: Reuters/A. M. Casares

Die meisten Wahllokale in Haiti schlossen wie geplant am Sonntag um 16.00 Uhr Ortszeit (22.00 Uhr MESZ). Nur einige wenige hatten laut Nachrichtenagenturen aufgrund von Verzögerungen im Wahlablauf etwas länger geöffnet.

Wegen kleinerer Zwischenfälle wurden allerdings auch etliche Wahllokale frühzeitig dicht gemacht. Reportern zufolge waren mindestens fünf Stationen in der Hauptstadt Port-au-Prince von Randalen betroffen. Im ganzen Land sollen es mehr als 20 gewesen sein.

Zu den ursprünglich befürchteten größeren Störungen scheint es aber nicht gekommen zu sein. Zur Sicherheit der Wahl waren rund 9000 Polizisten und 2500 Soldaten der UN-Friedensmission Minustah im Einsatz.

Verwüstetes Wahllokal in Port-au-Prince (Foto: Getty Images/AFP/H. Retamal)
Einige Wahllokale wurden wegen Randalen früher geschlossenenBild: Getty Images/AFP/H. Retamal

Probleme wurden "korrigiert"

Die Chefin der EU-Beobachter, Elena Valenciano, bezeichnete den Verlauf der Wahl trotz der Zwischenfälle als "fast normal". Die aufgetretenen Probleme seien "im Allgemeinen korrigiert" worden.

Örtliche und internationale Wahlbeobachter sprachen in ersten Stellungnahmen von einer eher niedrigen Beteiligung. Vorläufige Ergebnisse werden an diesem Montag erwartet.

Wahl wurde seit vier Jahren verschoben

Insgesamt waren knapp sechs Millionen Wähler dazu aufgerufen, über die Verteilung von 20 der 30 Senatssitze und 119 Mandate in der Abgeordnetenkammer abzustimmen. Die Wahl war wegen eines anhaltenden politischen Streits seit 2011 mehrfach verschoben worden. Seit der Parlamentsauflösung im Januar kann Präsident Michel Martelly nur per Dekret regieren.

UN-Generalsekretär Ban Ki Moon hatte die Wahl in dem Karibik-Staat als Meilenstein für die demokratische Entwicklung in Haiti bezeichnet. "Glaubwürdige, inklusive und transparente Wahlen sind der Schlüssel für langfristige Stabilität und die Förderung einer dynamischen Demokratie", erklärte Ban.

Am 25. Oktober wird im ärmsten Staat Amerikas auch ein neuer Präsident gewählt. Staatschef Martelly darf nicht noch einmal antreten. Um seine Nachfolge bewerben sich mehr als 50 Kandidaten.

gri/cw (afp, dpa)