Waldbrände in Sachsen und Brandenburg
Seit Tagen wüten in Brandenburg und Sachsen verheerende Waldbrände. Feuerwehr und Löschhubschrauber sind Tag und Nacht im Einsatz, um die Flammen einzudämmen.
Brand in der Wand
Eine düstere Szenerie beherrscht die berühmte, zerklüftete Landschaft: Derzeit brennen 250 Hektar Wald im Nationalpark Sächsische Schweiz. Das Feuer war am Wochenende im benachbarten Nationalpark Böhmische Schweiz in Tschechien ausgebrochen und hatte am Montag die Grenze überquert. Zerklüftetes Gelände und vertrocknetes Totholz erschweren die Löscharbeiten.
Auftanken
Soldaten der Bundeswehr bereiten einen Löschwasserbehälter neben einem Hubschrauber am Ufer der Elbe vor. Täglich seien durchschnittlich etwa 400 Einsatzkräfte vor Ort, heißt es. Mittlerweile sind acht Löschhubschrauber im Einsatz, darunter diese drei der Bundeswehr.
Schwer zugänglich
Dennoch gestaltet sich die Brandbekämpfung schwierig: Schwere Löschfahrzeuge kommen hier nicht hin. Ein Hubschrauber fliegt mit einem Behälter voller Löschwasser über den Brand. Das Wasser muss mit Tankfahrzeugen in das Gebiet gebracht werden. Auch wurden lange Schlauchleitungen aus den Flüssen Elbe und Kirnitzsch gelegt, um die Hubschrauber für den Einsatz zu befüllen.
Keine Entwarnung
Auch in Brandenburg lodern die Flammen weiter. Der große Waldbrand in Kölsa-Rehfeld im Landkreis Elbe-Elster flammte am Mittwochabend sogar wieder auf. Daher seien für diesen Donnerstag zusätzliche Bundeswehrhubschrauber angefordert worden, sagte ein Sprecher des Landkreises.
Dicke Rauchschwaden
Dicke Rauchschwaden durchziehen das Waldgebiet zwischen den großen Windkraftanlagen. Die Bundesregierung unterstütze die Länder beim Kampf gegen die Flammen, sagte Bundesumweltministerin Steffi Lemke der Deutschen Presse-Agentur. Langfristig müssten die Wälder jedoch widerstandsfähiger gegen die Folgen des Klimawandels gemacht werden.
Im Konvoi zur Gefahrenstelle
Zahlreiche Einsatzkräfte der Feuerwehr kommen in einem Konvoi zu den Brandherden. Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir würdigte ihre Anstrengungen: "Sie leisten hier Großartiges." Besonders problematisch sind die Einsätze in zwei Abschnitten, in denen Munition im Boden vermutet wird, die noch von einer Bombardierung im Zweiten Weltkrieg herrührt.
Wasserwerfer und Verletzte
Sogar Wasserwerfer der Brandenburger Polizei helfen bei den Löscharbeiten. Erste Anwohner konnten inzwischen in ihre Wohnungen zurück. Die Evakuierung der Orte Kölsa und Rehfeld wurde aufgehoben, wie der Landkreis mitteilte. Unterdessen arbeitet die Feuerwehr weiter. Bisher wurden acht Feuerwehrleute bei dem Einsatz verletzt.
Notunterkünfte bereit
Diese Notunterkunft im "Haus des Gastes" bietet eine vorübergehende Bleibe an. Die Feuerwehr geht davon aus, dass es noch Tage oder gar Wochen dauern könnte, die Brände vollends zu löschen. Der genaue Ort des Ausbruchs sei bekannt, so Innenminister Michael Stübgen. Auffällig sei, dass es in der Zeit zuvor an selber Stelle bereits häufiger zu kleineren Bränden gekommen sei.