Waldbrände: Kalifornien ruft den Notstand aus
Dutzende Häuser sind zerstört, Millionen Menschen ohne Strom, viele mussten ihr Hab und Gut zurücklassen: Seit Wochen wüten in Kalifornien Waldbrände. Der Gouverneur hat nun Konsequenzen gezogen.
Nichts mehr zu retten
Dutzende Gebäude hat allein das "Kincade"-Feuer in Nord-Kalifornien bereits zerstört, darunter ein 150 Jahre altes Weingut. Nach Angaben der Feuerwehr erstrecken sich die Flammen über eine Fläche, die größer ist als Manhattan. Am Sonntag (27.10.) waren nur zehn Prozent unter Kontrolle. Dabei waren mehr als 3000 Feuerwehrleute sowie Löschflugzeuge und Helikopter im Einsatz.
Wie David gegen Goliath
Die Feuer wie hier bei Headsburg scheinen fast unbezwingbar für die Feuerwehrleute. Angefacht durch Hitze, Trockenheit und Santa-Ana-Winde - föhnartige Wüstenwinde - wüten in Kalifornien gerade gleich mehrere Waldbrände. Während die Menschen im Süden des Bundesstaates weitgehend aufatmen können, ist die Lage in Nord-Kalifornien dramatisch.
Nebel an, Licht aus
Die Flammen haben es bis in die Metropolen des US-Bundesstaates geschafft. Hier versucht ein Löschhubschrauber, einen Grasbrand in der Bucht von San Francisco zu bekämpfen. Wegen der großen Brandgefahr hat Kaliforniens größter Energieversorger knapp einer Million Haushalten Strom und Gas abgeschaltet.
Der ganze Stolz
Bevor das "Kincade"-Feuer einen Ort in der Weinbauregion Sonoma erreicht, nehmen zwei Feuerwehrleute eine amerikanische Flagge an einem Wohnhaus ab. Weil der kalifornische Gouverneur Gavin Newsom den Notstand ausgerufen hat, mussten etwa 180.000 Menschen in Sonoma ihre Häuser verlassen.
Volle Wasserkraft voraus
"Mehr als 3000 Menschen sind im Einsatz, um sicherzustellen, dass die Evakuierungen gut verlaufen und die Menschen sie ernst nehmen", sagte der Gouverneur zur Ausrufung des Ausnahmezustands. Am Wochenende waren bereits zwei Krankenhäuser evakuiert und die Patienten in andere Einrichtungen verlegt worden.
Ausgebrannt im doppelten Sinne
Die Feuerwehrleute riskieren nicht selten ihr Leben bei Einsätzen wie jenen gegen die Waldbrände. Zwei von ihnen sollen dabei bislang verletzt worden sein. Richtige Verschnaufpausen gibt es nicht, denn das Feuer macht auch keine.
Der Schein trügt
Auch wenn es so aussieht, als wäre hier die Gefahr gebannt: Glutnester wie jene im Bild können ganz schnell wieder aufflammen. Die Behörden erwarten, dass sie beispielsweise das "Kincade"-Feuer nicht vor dem 7. November vollständig eingedämmt haben werden.
Spurensuche
Bei starken Winden wie aktuell in Kalifornien droht die Gefahr, dass Strommasten umstürzen oder Äste Leitungen abreißen und somit Feuer entfacht. Auch der Waldbrand in der nordkalifornischen Ortschaft Paradise, der im November vergangenen Jahres 85 Menschen das Leben gekostet hatte, soll durch eine defekte Stromleitung verursacht worden sein.