Warten auf den neuen Präsidenten
9. Dezember 2012Im demokratischen Musterland Afrikas werden die Stimmen der Präsidenten- und Parlamentswahl ausgezählt. Mit dem Endergebnis wird nicht vor Montag gerechnet. Jedoch zeichnet sich ein knapper Ausgang ab. Nach Informationen des britischen Senders BBC wird sich der Kampf um die Präsidentschaft zwischen Amtsinhaber John Dramani Mahama und Oppositionsführer Nana Akufo-Addo entscheiden. Wenn keiner der Kandidaten auf Anhieb mehr als 50 Prozent der Stimmen erhält, muss eine Stichwahl am 28. Dezember entscheiden.
Präsident Mahama vom National-Demokratischen Kongress (NDC), hatte das Amt erst im Juli übernommen, nachdem der damalige Präsident John Atta Mills gestorben war. Ex-Außenminister Akufo-Addo ist der Chef der konservativ-liberalen Neuen Patriotischen Partei (NPP). Bei der Stichwahl 2008 hatte er nur knapp gegen Mills verloren.
"Im Großen und Ganzen friedlich und transparent"
Ghana gilt als ein demokratischer Musterstaat in Afrika, in dem es seit 1992 schon mehrfach nach Wahlen friedliche Machtwechsel gab.
Diesmal hatte sich die Abstimmung jedoch verzögert, weil am Freitag viele der knapp 14 Millionen Wahlberechtigten wegen technischer Probleme oder fehlender Wahlunterlagen ihre Stimme nicht hatten abgeben können. Daraufhin wurde die Wahl bis Samstag verlängert. Vielerorts hatten die hochmodernen, biometrischen Systeme nicht funktioniert, bei denen die registrierten Wähler mit Fingerabdrücken identifiziert werden.
Beobachter der westafrikanischen Staatengemeinschaft ECOWAS bezeichneten die Abstimmung als "im Großen und Ganzen friedlich und transparent". Nur am Samstag war es in der Hauptstadt Accra zu Protesten gekommen, die von der Polizei mit Tränengas aufgelöst wurden. Die Demonstranten hatten sich vor einer privaten Firma versammelt, die angeblich an der Stimmauszählung beteiligt sein soll. Die ghanaische Wahlkommission erklärte jedoch, die Firma leiste nur technische Unterstützung.
rb/ml (afp, dpa, epd, rtre)