Medien bestimmen die Freizeit der Deutschen
25. August 2016Einmal im Jahr fragt die Stiftung für Zukunftsfragen die Deutschen nach ihren Hobbys und vergleicht die aktuellen Ergebnisse mit den Resultaten der Erhebung von vor fünf Jahren. Finanziert wird die Stiftung von dem Tabakunternehmen British American Tobacco. Befragt wurden im Mai und Juni 2016 rund 3000 Deutsche ab 14 Jahren durch das Marktforschungsinstitut GfK.
Keine Freizeit ohne Internet
Drei Stunden und 49 Minuten Freizeit haben die Deutschen im Schnitt pro Tag, so das Ergebnis der Umfrage. Das ist rund eine Viertelstunde weniger als noch im Jahr 2011. Zu den beliebtesten Freizeitbeschäftigungen gehört es, Medien zu nutzen: das Smartphone, das Internet, das Fernsehen, das Radio, den Computer. Insbesondere die Internetnutzung hat gegenüber 2011 stark zugenommen. Aber auch sportlichen Aktivitäten widmen sich heute mehr Deutsche als noch vor fünf Jahren.
Faulenzen statt Sex
Außerdem ist den Deutschen laut der Erhebung der Stiftung für Zukunftsfragen wichtig, sich auszuruhen, also einfach mal auszuschlafen und zu faulenzen. Darüber hinaus wird Wert auf soziale Kontakte gelegt, jedoch mit abnehmender Tendenz. Sich mit Freunden oder Bekannten zu treffen, mit Enkeln oder Großeltern, mit den Nachbarn zu plaudern oder mit Kindern zu spielen ist für die meisten nicht mehr so wichtig, wie vor fünf Jahren. Tatsächlich nehmen sich die Deutschen heute auch weniger Zeit für Sex.
Kulturveranstaltungen sind out
Und wie sieht es aus mit klassischen Kulturveranstaltungen im Land der Dichter und Denker? Etwa jeder Zweite hört einmal in der Woche Musik, nicht mal jeder Dritte liest ein Buch. Gerade mal zwölf Prozent der Befragten gehen einmal im Monat ins Kino. Selbst kreativ werden die Wenigsten. Drei von vier Befragten gaben an, dass sie nie musizieren, schreiben, dichten oder malen würden. Eine Kunstausstellung besucht knapp ein Drittel der Befragten lediglich einmal im Jahr. Mehr als ein Drittel geht nie ins Museum. Auf Rock-, Pop- oder Klassik-Konzerten trifft man die Deutschen noch seltener. Gleiches gilt für das Theater, das Ballett oder die Oper.