Was macht "Irma"?
5. September 2017Der Wirbelsturm dürfte bis Mittwoch bedrohlich an Stärke zulegen, teilte das Nationale Hurrikanzentrum (NHC) der USA mit. Zuletzt erreichte "Irma" schon Windgeschwindigkeiten von bis zu 215 Stundenkilometern. Auf der bis 5 reichenden Skala, die die Stärke von Hurrikans beschreibt, wurde "Irma" inzwischen von Kategorie 3 auf 4 hochgestuft.
Mehrere Inseln der Kleinen Antillen sowie das US-Außengebiet Puerto Rico wurden bereits in Alarmbereitschaft versetzt. Puerto Ricos Gouverneur Ricardo Rosselló mobilisierte die Nationalgarde und kündigte die Einrichtung von Notunterkünften für mehr als 60.000 Menschen an. Ein mit einem Krankenhaus ausgestatteter US-Flugzeugträger wurde vorsorglich in die Region geschickt. Die Hauptstadt San Juan im Norden der Insel ordnete für Hunderte Beamte - darunter Polizisten, medizinisches Personal und Sozialarbeiter - Sonderschichten an. Auch der Gouverneur von Florida, Rick Scott, rief den Notstand zur Vorbereitung auf den Hurrikan auf.
Schlimm wie "Harvey"?
Das NHC warnte vor Starkregen, "großen zerstörerischen Wellen" und einem vorübergehenden Anstieg des Meeresspiegels um bis zu drei Meter. Nach Einschätzung von Experten könnte der Sturm eine Kraft entwickeln wie Hurrikan "Harvey", der Ende August für Zerstörungen und Überschwemmungen im Süden der USA gesorgt hatte.
Welche Route "Irma" nehmen wird, ist noch vollkommen unklar. Zunächst wird er der Wirbelsturm aber wohl über die Dominikanische Republik, Haiti und Kuba hinwegfegen. Danach könnte er Kurs auf das US-Festland nehmen. Verschiedene Prognosen gehen allerdings weit auseinander: "Irma" dürfte - wenn überhaupt - am kommenden Wochenende irgendwo zwischen Florida im Süden und Neu England im Norden auf die Ostküste der Vereinigten Staaten treffen. Das NHC hält es aber auch für möglich, dass der Sturm wieder nordöstlich aufs Meer hinauszieht.
In den Monaten August bis Oktober werden in der Region stets die meisten Hurrikans registriert. Häufig entwickeln sich dann potenziell gefährliche Stürme, ohne dass sich schlimmste Befürchtungen bewahrheiten. Nach "Harvey" sind die Ängste jedoch groß, dass die USA gleich zwei Mal ganz kurz hintereinander direkt von einem Hurrikan getroffen werden.
wa/kle (afp, ap, dpa)