"Was tun gegen eine wilde Supermacht?"
27. Februar 2003In der saudischen Tageszeitung Al-Hayat schreibt Faiz Al-Qis dazu: "Das Gipfeltreffen der Arabischen Liga wird am Anfang nächsten Monats in Ägypten stattfinden - vielleicht aber auch nicht. Es kommt nach dem Ende des Europäischen Gipfeltreffens, in dem man vor einem drohenden Krieg gegen den Irak gewarnt hat. Auf diesem Gipfel muss es klare und eindeutige Stellungnahmen geben, um die Staaten in der Region zu verteidigen. Denn die Amerikaner und die Zionisten haben ihre Ziele erreicht. Sie arbeiten daran, eine Front zu errichten, um die Landkarte der Region neu zu zeichnen und die Interessen von Israel durchzusetzen."
Verwässerte Erklärung
Über die Lähmung der Arabischen Staaten schreibt der Politologe Ahmed Youssuf in der ägyptischen Tageszeitung Al-Ahram: "Eines der Szenarien, wie das Gipfeltreffen enden könnte, ist, dass man am Ende eine verwässerte und nüchterne Erklärung verabschiedet. Denn die Situation ist gefährlicher, als man denkt. Sie werden sich fragen: Was können wir machen gegen eine wilde Supermacht?"
In der libanesischen Zeitung Al-Safir appelliert Mustafa Al-Housseini indirekt an die Iraker, aus eigener Kraft ihr Land von dem Regime zu befreien: "Trotz des Zeitdrucks könnte es jetzt eine Chance geben, es ist möglicherweise ein historischer Moment. Vielleicht bringt die Anwesenheit der Inspekteure im Irak und die Enthüllung der dortigen Lage eine Chance für die Iraker mit sich, gegen das Regime - so wörtlich - 'mit den Füßen zu stampfen', ohne Angst vor Repressionen. Vielleicht stellen die nächsten wenigen Tage und Wochen vor dem Krieg eine Chance dar für die Iraker und für die Araber, die den Krieg verhindern wollen."
Araber müssen mehr Druck machen
Ähnlich äußert sich Reda Helal in der saudischen Tageszeitung Al-Scharq Al-Ausat: "Die Araber müssen Druck auf Saddam ausüben und ihn zum Rücktritt zwingen - auch wenn er wohl nicht zurücktreten wird. Dann aber müssen sie sich an den Weltsicherheitsrat wenden, damit der Krieg nicht als Krieg gegen die Araber und Muslime verstanden wird."