Quadratur des Kreises
29. August 2008Energie-Effizienz, Komfort und Lifestyle – das sind die neuen Schlagworte für die Produkte, die von diesem Freitag (29.08.2008) an sechs Tage lang auf der IFA gezeigt werden. Für die Besucher stehen neben Handys, Computern und DVD-Spielern - wie in den Vorjahren - Flachbildschirme im Mittelpunkt des Messegeschehens. Ging es bislang vor allem darum, immer flacher und größer zu werden - bei besser werdender Auflösung und Bildqualität, so rücken rasant steigende Energiekosten und Debatten über Klimaschutz immer mehr die Frage in den Mittelpunkt.
Geräte im Haushalt werden vernetzt
Bei Haushaltsgeräten, die in diesem Jahr erstmals das IFA-Angebot bereichern, ist das nicht anders, obwohl die großen Markenhersteller behaupten, einen Großteil der Hausaufgaben bereits erledigt zu haben. Zu ihren Messe-Highlights gehören energiesparende und multifunktionale Kühlschränke, Waschmaschinen, Wäschetrockner, Herde, Kaffeemaschinen und Dampfgarer für vitaminschonendes Kochen. Die Veranstalter wollen damit darauf aufmerksam machen, dass viele Geräte in den Haushalten künftig immer mehr miteinander vernetzt sein werden.
Größte IFA aller Zeiten
Mit der Kombination von "brauner Ware" und "weißer Ware" – wie die beiden Branchen unter Experten bezeichnet werden, erreicht die IFA eine neue Dimension. Nie war die Messe größer und internationaler. Es wurden sogar zusätzliche Hallen eingerichtet. Gemeldet wurden insgesamt 1245 Aussteller aus 63 Ländern. Zum ersten Mal sind Firmen aus Thailand, Indonesien, Vietnam, Brasilien, Argentinien und Kolumbien vertreten. Der Anteil ausländischer Aussteller liegt bei 66 Prozent.
Die Unterhaltungselektronik-Branche rechnet damit, dass trotz einer etwas eingetrübten Konjunkturlage - ähnlich wie 2007 - Aufträge im Wert von 2,75 Milliarden Euro gezeichnet werden.
Kanzlerin: für neue Technologien offen
Bundeskanzlerin Angela Merkel sagte auf der Eröffnungs-Gala vor rund 500 geladenen Gästen, die IFA sei Spiegel und Motor der wirtschaftlichen Entwicklung. Die Messe sei auch in diesem Jahr am Puls der Zeit. Die Kanzlerin forderte Offenheit gegenüber neuen Technologien. Sie unterstützte ausdrücklich die Bemühungen um eine bessere Energie-Ausnutzung. Merkel erklärte, würden alle Standby-Geräte abgeschaltet, könnte der Strom von zwei Großkraftwerken eingespart oder exportiert werden. "Kleinvieh macht auch Mist", umschrieb Merkel die Notwendigkeit vieler kleiner Schritte zu mehr Energieeffizienz.
Die Kanzlerin sprach sich auch für eine schnelle Umstellung des Fernsehprogramms auf das Format HDTV mit seiner höheren Bildauflösung aus: "Ich empfehle beiden, den Geräteherstellern und Anbietern mutig den Weg nach vorn zu gehen."
Bis zum kommenden Mittwoch (03.09.2008) können sich Besucher unter dem Berliner Funkturm selbst einen Eindruck von der Entwicklung der Unterhaltungselektronik machen. (hb/hp)