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Wassermassen und Stürme treffen Südeuropa

22. Dezember 2019

Naturgewalten in Südeuropa: Von Portugal über Spanien bis nach Frankreich und Italien kommt es durch Extremregen und Stürme zu schweren Überschwemmungen. Mindestens zehn Menschen sterben.

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Unwetter in Portugal
In den Fluten des Mondego-Flusses in Portugal drohen ganze Häuser zu versinkenBild: Reuters/M. Pereira

In Südeuropa sind mehrere Länder von schweren Unwettern betroffen. In Spanien und Portugal kamen durch den Sturm "Elsa" seit Mittwoch mindestens sieben Menschen ums Leben. In Italien starben drei weitere Menschen. Dort war etwa ein Drittel der Lagunenstadt Venedig überflutet. In Südfrankreich wird ein Segler vermisst, nachdem sein Boot bei Marseille kenterte.

In mehreren Landesteilen Spaniens forderte der Sturm "Elsa" mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 130 Stundenkilometern fünf Menschenleben. Ein 67 Jahre alter Niederländer ertrank beim Surfen vor der Küste von Punta Umbria im Südwesten des Landes bei starkem Wellengang, wie Medien unter Berufung auf die Behörden berichteten. Ein Mann starb in Huéscar bei Granada, als sein Wagen von Wassermassen eingeschlossen wurde. 

In der nordspanischen Provinz León starb ein 59-jähriger Landwirt, als sein Traktor in Vegas del Condado in einen über die Ufer getretenen Fluss stürzte. Ein 77-Jähriger kam bei einem Erdrutsch in Aller in der Region Asturien ums Leben, ein anderer Rentner starb im galicischen Santiago de Compostela beim Einsturz einer Mauer.

Unwetter in Portugal
An der Praia do Nore in Portugal schlagen starke Wellen auf die KlippenBild: picture-alliance/dpa/AP/A. Franca

Zehntausende Menschen waren in Spanien am Sonntag ohne Strom. Im Nachbarland Portugal gab es wegen der Unwetter zwei Tote. Möglicherweise wegen des Sturms wurde im Zentrum von Madrid eine Südkoreanerin von herabfallenden Fassadenstücken erschlagen. Die 32-Jährige erlitt ein Schädel-Hirn-Trauma und starb in einem Krankenhaus, wie die Behörden mitteilten. Der Unfall hatte sich bereits am Freitag in der Nähe des Prado-Museum ereignet.

Auch weite Teile von Italien wurden am Wochenende von Unwettern heimgesucht. In der Region Friaul-Julisch Venetien im Nordosten wurde ein Autofahrer getötet, als er mit seinem Wagen auf eine überflutete, für den Verkehr gesperrte Straße fuhr und in die Fluten geriet. In Firenzuola nahe Florenz starb ein Mann, der mit seinem Motorrad in einen Fluss stürzte. Seine Leiche wurde mehrere Kilometer vom Unfallort entfernt gefunden. In Neapel im Südwesten des Landes wurde ein Mann von einem umkippenden Baum erschlagen.

Italien, Venedig: Überschwemmungen
Erst im November standen die Straßen Venedigs unter Wasser, jetzt ist die Lage ähnlichBild: Reuters/M. Silvestri

In Venedig stieg erneut das Hochwasser. In der Lagunenstadt wurde ein Wasserstand von 120 Zentimetern über dem normalen Meeresspiegel gemessen. Rund 30 Prozent der Stadt waren überflutet. Ab 140 Zentimetern gilt der Wasserstand als außergewöhnlich. Venedig leidet noch immer unter den Folgen des Hochwassers, das Mitte November fast das ganze historische Zentrum überflutet hatte. Damals erreichte das Wasser 187 Zentimeter über dem normalen Meeresspiegel.  

In der Nähe von Fos-sur-Mer nordwestlich von Marseille in Frankreich kenterte ein Segelboot. Ein Segler werde vermisst, teilte die Seepräfektur mit. Nach Durchzug des Wintersturms "Fabien" waren in Südwestfrankreich 95.000 Haushalte ohne Strom.

Überschwemmungen in Ajaccio, der Haupstadt Korsikas (Foto: picture-alliance/dpa/Belzit)
Überschwemmungen in Ajaccio, der Haupstadt KorsikasBild: picture-alliance/dpa/Belzit

An der Atlantikküste habe der Wind Geschwindigkeiten von bis zu 150 Stundenkilometern erreicht, berichtete der Radionachrichtensender Franceinfo. Betroffen ist auch die französische Mittelmeerinsel Korsika. Der Flughafen der Hauptstadt Ajaccio musste wegen Überflutung geschlossen werden.

haz/kle (dpa, afp)