Wattenmeer: Ein Paradies für Vögel
16. Januar 2020Schon mal etwas von der Pfuhlschnepfe gehört? Oder vom Säbelschnäbler? Sie gehören zu den Millionen von Vögeln, die im Wattenmeer zu finden sind. Die Zugvögel unter ihnen rasten im Wattenmeer, denn der Tisch ist reichlich gedeckt. Die Brutvögel kommen ins Watt, um ihren Nachwuchs großzuziehen. Und es gibt natürlich auch die heimischen Vögel, die das ganze Jahr im Wattenmeer zubringen. Egal ob temporär oder ganzjährig - Vogelliebhaber kommen im Wattenmeer in jedem Fall auf ihre Kosten.
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Der Alpenstrandläufer
Auf kurzen Beinen tippelt er durchs Watt und pickt stakkatohaft im Schlick nach Futter. Der Alpenstrandläufer ist der häufigste Zugvogel im Wattenmeer. Und es passiert leicht, dass man einen während eines Deichspaziergangs bei Ebbe entlang der Wasserkante als Begleiter hat.
Das Wattenmeer ist für den Alpenstrandläufer Rastplatz auf seinen langen Reisen ins Frühjahrs- bzw. Herbstquartier. Denn hier kann er sich ein richtiges Fettpolster anfressen. Er wiegt etwa 70 Prozent mehr, wenn er das Wattenmeer wieder verlässt.
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Wieso der Alpenstrandläufer so heißt, obwohl die Alpen weit weg sind? Der Name kommt wohl daher, weil er auch in alpinen Gebieten Norwegens brütet, aber an den Küsten überwintert.
Der Knutt
Der Knutt ist kein Doppelgänger des Alpenstrandläufers. Vielmehr gehören beide zur gleichen Familie der Schnepfenvögel. Der Knutt ist Vielflieger, der bis zu 4000 Kilometer zurücklegt. Er brütet in der Arktis, in Nordsibirien.
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Doch mittlerweile hat er ein wissenschaftlich belegtes Problem und das heißt Klimawandel. Der Frühling beginnt in der Arktis zwei Wochen früher als noch vor einigen Jahrzehnten. Doch die Knutts kommen nicht zwei Wochen früher an. Das bedeutet, dass die Jungvögel nicht genügend Futter bekommen. Sie schlüpfen oft erst, wenn das Angebot an Mücken und anderen Insekten jahreszeitlich bedingt schon wieder zurückgeht. Die Folge: Sie sind kleiner als normal und haben auch kürzere Schnäbel. Ein Problem, denn die Konkurrenz ums Futter ist groß.
Der Austernfischer
Es ist ein durchdringender, schriller Gesang zu hören? Dann ist es wohl ein Austernfischer. Er liefert nicht nur den Sound für die Insel Pellworm – so hat es der Deichgraf der Insel beschrieben – er gilt auch als Charaktervogel des ganzen Wattenmeeres. Roter Schnabel, rote Augen, rote Beine, dazu schwarz-weiß gefiedert, auch für den Laien ist der Austernfischer leicht zu erkennen.
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Im Wattenmeer liegen die größten Brutgebiete des Vogels, gern auf Muschelbänken. Sobald die Jungvögel nach cirka 26 Tagen geschlüpft sind, werden sie noch etwa sechs Wochen durch ihre Eltern versorgt. Übrigens nicht unbedingt mit Austern, wie der Name nahelegt, sondern am liebsten mit Mies- oder Herzmuscheln.
Die Nonnengans
Sie macht den einen Freude und bereitet den anderen Leid. Naturfreunde mögen die imposante Erscheinung der Nonnengans, die sich mit einsilbigen, einem Hundebellen nicht unähnlichen Rufen, bemerkbar macht. So mancher Landwirt würde ihr hingegen lieber den Hals umdrehen, wenn die Gans sich in Scharen über seine Wintersaat hermacht. Seit Nonnengänse vor Jägern geschützt wurden, hat sich ihr Bestand nämlich enorm erholt.
Wenn sie nicht gerade auf den Ackerflächen unterwegs ist, tummelt sich die Nonnengas, die übrigens auch Weißwangengans genannt wird, zum Beispiel in Salzwiesen. Gern in Scharen, denn es handelt sich um ein sehr geselliges Tier.
Die Silbermöwe
Sie gehört natürlich zu unseren Favoriten, denn an der Silbermöwe kommt man einfach nicht vorbei. Sie ist in Europa und Amerika weit verbreitet und eben auch an den Küsten des Wattenmeeres zu finden. Dass es so viele gibt, hängt vielleicht auch mit ihren Fressgewohnheiten zusammen? Die Silbermöwe ist kein Gourmet: Würmer, Fische, aber auch Aas oder Eier von anderen Möwen … sie frisst so ziemlich alles.
Vogelliebhaber mögen ihre Flugkünste. Sie fliegt langsam und ausdauernd, das gibt ihr etwas Erhabenes. Dabei muss eine Silbermöwe keine langen Strecken zurücklegen, viele bleiben das ganze Jahr über im Wattenmeer.