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Weg zur Integration der Roma in Transkarpathien noch sehr weit

21. Februar 2003
https://p.dw.com/p/3Hwq

Köln, 19.2.2003, DW-radio / Ukrainisch

Gemäß der ukrainischen Volkszählung leben in Transkarpathien 14 000 Zigeuner. Wie unser Korrespondent berichtet, liegt deren Anzahl jedoch um ein Vielfaches höher. Über die Probleme der Integration von Zigeunern berichtet Natalka Sotowa:

Heute gibt es in Transkarpathien etwa 100 Zigeunerlager, in denen 60 000 Menschen leben. Es sei schwer, sie in die Gesellschaft zu integrieren, sagte Aladar Adam, Vorsitzender der Gesellschaft "Romani Jag". Zigeuner oder Roma, wie sie sich selber nennen, werden ungern beschäftigt und in Bildungseinrichtungen aufgenommen. Grundlos werden ihnen Straftaten nachgesagt und medizinische Hilfe verwehrt. Dank den Bemühungen der Gesellschaft wurden im Gebiet Transkarpathien vier Sonntagsschulen eröffnet und ein ukrainisch-romanes Konversationswörterbuch herausgegeben. Ferner erscheint eine Zeitung in Romanes und es gibt auch eine Webseite. Mit Hilfe der niederländischen Stiftung "Matra" wird eine Zeitschrift für Kinder herausgegeben und jüngst erschien ein Buch über das Alphabet in Romanes. Derzeit studieren mit finanzieller Unterstützung des European Roma Rights Center und der ukrainischen Stiftung "Wiedergeburt" 20 Roma an Hochschulen. Die Zigeuner Transkarpathiens haben auch das einzige Roma-Museum in der Ukraine. In Vorbereitung befindet sich ein Buch über den Holocaust. Trotzdem wird die Integration der Roma in die Gesellschaft nach Ansicht von Aladar Adam noch Jahrzehnte dauern, wenn sie endlich nicht mehr als "niedere Kaste" betrachtet werden. (MO)