Weihnachten in der Schwerelosigkeit
17. Dezember 2017Die Sojus-Rakete mit dem Kosmonauten Anton Schkaplerow sowie den Astronauten Scott Tingle und Norishige Kanai hob planmäßig ab, wie die russische Raumfahrtbehörde Roskosmos mitteilte. Nach zwei Tagen Flugzeit soll das Raumschiff "Sojus MS-07" am Dienstag an der ISS andocken.
Weihnachtsbaum steht bereit
Der Raketenstart war Berichten zufolge auf Wunsch der US-Behörde NASA wegen Weihnachten um einige Tage vorgezogen worden. Für festliche Stimmung im All ist bereits vorgesorgt. "Auf der Station gibt es einen Tannenbaum", sagte Schkaplerow der Agentur Interfax zufolge vor dem Start. Ein weiterer Baum sei mit einem US-Raumtransporter unterwegs. Ein russischer Progress-Frachter solle zudem in Kürze Geschenke von den Angehörigen und von Roskosmos auf den Außenposten der Menschheit bringen, verriet Schkaplerow.
Für das internationale Team auf der ISS haben die bevorstehenden Festtage unterschiedliche Bedeutung. Für die westlichen Astronauten ist das Weihnachtsfest am 25. Dezember der Auftakt, die russischen Kollegen dagegen begehen das orthodoxe Weihnachten erst zwei Wochen später. Alle gemeinsam feiern aber in der Silvesternacht das neue Jahr. Dazu werde auf der ISS immer dann angestoßen, wenn in der Heimat der Team-Kollegen gerade Mitternacht sei, sagte Schkaplerow.
Alexander Gerst stand als Ersatz bereit
Vor allem erwartet die Neuankömmlinge in dem fliegenden Labor aber viel Arbeit. Mehr als 250 Experimente stünden auf dem Programm, darunter biologische, technische und medizinische, teilten Roskosmos und die NASA mit. Zudem sind Anfang 2018 mehrere Außeneinsätze in unterschiedlicher Besetzung geplant. Erst am Donnerstag waren drei Raumfahrer von der ISS zurückgekehrt. Derzeit sind noch der Russe Alexander Misurkin sowie die US-Astronauten Mark Vande Hei und Joseph Acaba im All im Einsatz.
Hätte einer der drei jetzt gestarteten Raumfahrer ein gesundheitliches Problem gehabt, hätte übrigens ein Deutscher als Ersatzmann bereitgestanden: Alexander Gerst. Der 41-Jährige soll planmäßig im kommenden Jahr zu seiner zweiten ISS-Mission aufbrechen und war diesmal Teil des dreiköpfigen Ersatzteams.
ww/jj (afp, dpa)