Weihnachtliche Paketflut
Der Nikolaustag ist erst der Auftakt... Sowohl der alteingesessene Einzelhandel als auch die Online-Konkurrenz machen in den Tagen vor Heiligabend ihr größtes Geschäft. Und sie ziehen andere Branchen mit.
Die stärkste Einkaufszeit des Jahres
In der Tagen vor Heiligabend sind die Geschäfte häufig rappelvoll. 91 Milliarden Euro wird der gesamte Handel im November und Dezember diesen Jahres voraussichtlich umsetzen, schätzt der Handelsverbandes Deutschland (HDE).
Immer mehr Einkäufe im Netz
Vieles davon tragen die Verbraucher aber nicht persönlich nach Hause. Online bestellen ist einfach zu bequem. So werden die Online-Händler über 12 Milliarden Euro in den zwei letzten Monaten vor Weihnachten umsetzen, glaubt der HDE.
Pakete satt
Was den Onlinehändler freut, freut auch die Logistiker. Dabei ist das Zusammenspiel von Onlinehandel und Paketlogistik ein großes Räderwerk, das gut ineinandergreifen muss, denn die Paketflut schwillt von Jahr zu Jahr an.
Kein Ende des Wachstums in Sicht
Die Post rechnet damit, dass der Anteil des Internethandels am Gesamthandel bis zum Jahr 2025 von acht Prozent auf 40 Prozent anwachsen könnte, zumindest in den entwickelten Volkswirtschaften. Das wird natürlich nur mit einer reibungslosen Logistik funktionieren.
Hochsaison am Jahresende
Kein Wunder, dass das Paketgeschäft beim Branchenprimus DHL eine Ertragssäule des Konzerns ist. Geliefert wird in mehr als 220 Länder und Territorien weltweit. Allein in Deutschland rechnet der Bonner Konzern an den Tagen kurz vor Heiligabend mit mehr als acht Millionen Pakete täglich.
Auslieferungen von allen Seiten
Auch bei anderen Zustellern brummt es. Insgesamt sollen die Paketmengen im Weihnachtsgeschäft in diesem Jahr um zehn Prozent wachsen. Der Paketdienstleister Hermes, der zur Otto-Gruppe gehört, geht sogar davon aus, dass das Paketvolumen für das Weihnachtsgeschäft um 20 Prozent steigt. Das entspräche über 42 Millionen Sendungen allein im Dezember und mehr als zwei Millionen Pakete an Spitzentagen.
Zusätzliche Hilfe auf Zeit benötigt
Auch der Arbeitsmarkt wird kurzfristig beflügelt. 25.000 Aushilfskräfte wurden in diesem Jahr bei den Unternehmen engagiert, um die Paketflut zu bewältigen, so der Branchenverband Paket und Expresslogistik. Auch im Handel braucht man zusätzliche Hände. Allein Amazon braucht rund 13.000 Saisonarbeiter für das Weihnachtsgeschäft allein in Deutschland.
Sie sind es Wert
280 Euro wollen die Deutschen im Schnitt für Weihnachtsgeschenke ausgeben, so eine Studie der Nürnberger GfK-Marktforscher. Das sind sechs Euro mehr als im letzten Jahr. Und selbst Weihnachtsmuffel lassen sich nicht lumpen. Einer Umfrage zufolge macht sich jeder achte Deutsche nichts aus dem Fest. Doch drei Viertel der Weihnachtsmuffel machen trotzdem Geschenke für im Schnitt 214 Euro.
Nicht zu Hause?
Damit die Logistiker auch weiterhin im Geschäft bleiben, müssen sie sich neuen Herausforderungen stellen. Die Konkurrenz ist ihnen auf den Fersen. So experimentiert der Online-Riese Amazon mit eigenen Packstationen (Foto: Paketkasten der Deutschen Post). Kunden beispielsweise in München und Berlin können ihre Bestellungen direkt in einem Amazon-Schließfach abholen.
Es geht auch ohne Klingeln
Außerdem probiert Amazon in Kooperation mit Audi und DHL die "Zustellung in den Kofferraum" aus. Steht das Auto auf einem frei zugänglichen Parkplatz und ist technisch aufgerüstet, dann ortet der Postbote ihn mit einer App und öffnet den Kofferraum mit einem Code. Rein mit den Päckchen. Der Code verfällt, sobald die Heckklappe geschlossen ist.
So viel Konkurrenz...
Ausgeklügelte Lieferdienste mit digital optimierten Fahrtwegen. Pakete, die ins eigene Auto geliefert werden oder in die eigene Packstation - in Zukunft kommen die Bestellungen vielleicht auch per Drohne aus der Luft. Bei so viel Konkurrenz kann der Weihnachtsmann dann getrost mal Pause machen.