1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Taucher bergen weitere Leichen

20. April 2014

Vier Tage nach der Havarie der Fähre "Sewol" vor der Küste Südkoreas melden die Behörden Fortschritte bei den Bergungsarbeiten. Bei den Angehörigen der Opfer wächst die Verzweiflung, es kam sogar zu Zusammenstößen.

https://p.dw.com/p/1BlCs
Rettungsteams setzen Suche nach dem Fährunglück in Südkorea fort (foto: Kyodo/picture alliance/dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Hoffnung, noch Überlebende zu finden, gibt es schon lange nicht mehr. Taucher holen aus der gesunkenen südkoreanischen Fähre "Sewol" aber jetzt immer mehr Opfer heraus. Weitere Leichen seien aus dem Wrack geborgen worden, berichteten die Behörden in Jindo.

Die Zahl der geborgenen Toten sei auf 58 gestiegen, hieß es von offiziellen Stellen. Kurz vor Mitternacht waren die ersten drei Leichen aus dem Wrack herausgeholt worden. Die Bergung aus dem gesunkenen Schiff war am Samstag zunächst an starken Strömungen und schlechter Sicht gescheitert.

Die meisten Passagiere des am Mittwochmorgen mit 476 Menschen an Bord gekenterten Schiffes waren Schüler auf einem Ausflug. Nur 174 Menschen konnten gerettet werden, darunter auch der Kapitän und die meisten seiner 28 Besatzungsmitglieder.

Zwischenfall in Jindu

Kapitän Lee Joon Seok und zwei weitere Mitglieder des Führungsstabs wurden wegen Vernachlässigung von Dienstpflichten und Verstoßes gegen das Seerecht festgenommen. Laut Lee wurde die Fähre zur Zeit des Unglücks von der dritten Offizierin gesteuert.

Nach ersten Ermittlungen fuhr das Schiff kurz vor dem Unglück eine scharfe Kurve, wodurch die Ladung verrutscht sein könnte, so dass das Schiff in Schieflage geriet, kenterte und schließlich unterging.

Angehörige protestieren (Foto: Reuters)
Verzweifelt und wütend: Angehörige der Opfer in JinduBild: Reuters

Bei den Angehörigen, die in Jindo ausharren, wachsen Wut und Verzweiflung. Das langsame Tempo der Bergung und die häufig wechselnden Informationen zehren an ihren Nerven. Es kam sogar zu einem Zusammenstoß mit der Polizei. Als etwa 100 Angehörige die Ferieninsel über eine Brücke verlassen wollten, um in der Hauptstadt Seoul zu protestieren, wurden sie von Polizisten zur Umkehr gezwungen.

SC/pg/sti (afp, rtr)