Eintrübung in Europa
13. Juni 2013Die Weltbank sieht die globale Ökonomie auf dem Weg in gefährliche Unwägbarkeiten. Hohe Arbeitslosigkeit in den Industrienationen, nachlassendes Wachstum in Schwellen- und Entwicklungsländern und ein weiter schwächelnder Welthandel zählten derzeit zu den größten Problemen, heißt es im neuen Weltwirtschaftsausblick der Washingtoner Entwicklungshilfe-Organisation.
Die Rezession in Europa sei tiefer als erwartet und in den Schwellenländern kühle sich die Konjunktur merklich ab, so die Berichterstatter. Deshalb habe man die Prognose für das weltweite Wachstum in diesem Jahr gesenkt. Die Weltbank geht nun davon aus, dass die Weltwirtschaft nur noch um 2,2 Prozent wächst und damit hinter dem Plus von 2,3 Prozent des vergangenen Jahres zurückbleibt. Im Januar hatte sie noch einen Zuwachs von 2,4 Prozent prognostiziert.
Der Boom ist vorbei
Zum anderen würden die großen Schwellenländer wie China, Brasilien, Indien und Russland, die mit ihrem Wirtschaftsboom jahrelang die globale Konjunktur angetrieben hatten, nicht mehr so stark wachsen wie vor der Finanzkrise, kommentiert die Weltbank in ihrer zwei Mal jährlich veröffentlichten Analyse. China, von dem man Wachstumsraten von zehn Prozent gewohnt war, habe seine Impulse schnell verloren.
Die Weltwirtschaft dürfte zwar in der Zukunft weniger schwankungsanfällig sein, aber auch weniger stark wachsen, meinte der Autor des Berichts, Andrew Burns. Das liege weniger an einer mangelnden Nachfrage sondern vielmehr daran, dass das Wachstum in der Vorkrisenzeit stark von einer "Blasenbildung" befeuert worden sei. Für 2014 rechnet die Weltbank nun mit einem globalen Wachstum von drei Prozent, das 2015 auf 3,3 Prozent anziehen soll.
SC/rb (rtre, dpa, afpe)