Weltkulturerbe Zeche Zollverein
Was verstehen wir unter Sehenswürdigkeiten und was halten für "fotowürdig"? Alte Schlösser und Kirchen, schöne Landschaften und malerische Strände, amtlich anerkannte Weltwunder?
Jeder Mensch ist anders, sucht Reiseziele und Fotomotive nach eigenem Raster und Geschmack. Einige lieben den Barock, die Anderen bevorzugen die Gotik … Es gibt immer mehr Menschen, die sich für Industriearchitektur begeistern können. Das Eine schließt das Andere nicht aus. Und Industriekultur bedeutet nicht nur die verspielte Müllverbrennungsanlage von Hundertwasser in Wien oder die technischen Anlagen, die Bernd und Hilla Becher auf ihren Fotos typisiert und erkennbar gemacht haben.
Am Anfang des XXI. Jahrhundert hören wir immer öfter von Industriedenkmälern. Sie werden anerkannt und in verschiedene Listen aufgenommen, etwa in das UNESCO-Weltkulturerbe der Vereinten Nationen. Zum Beispiel die Zeche Zollverein in Essen.
Eine neue, schöne und praktische Anlage zu bauen - diesen Auftrag erledigten die Architekten Fritz Schupp und Martin Kremmer 1932, als Schacht XII - die modernste und "schönste Zeche der Welt" - die Steinkohlenförderung aufnahm.
Nachdem sie den II. Weltkrieg ohne Schaden überstanden hatte, war sie bis 1986 in Betrieb. Nach der Stilllegung wurde die Zeche sofort unter Denkmalschutz gestellt und 2002 wurde sie in die UNESCO-Liste aufgenommen.
Da, wo früher Kohle zu Tage gefördert, sortiert und zum Koks verarbeitet wurde, gibt es jetzt Kultur, Kunst, Design und jede Menge Spaß. Das Alte wird bewahrt durch neue Nutzung - als Symbol für Umbau und Umstrukturierung des ganzen Ruhrgebiets.
Gehen wir zusammen durch die alte Anlage und entdecken ihre verblüffende Schönheit!
Maksim Nelioubin