Weltweit knipsen Wahrzeichen Licht aus
22. März 2018Die 11. Ausgabe der Earth Hour (24./25. März) findet statt in einer Zeit, in der die globalen Temperaturen ihren bisher höchsten Stand erreicht haben. "Der Klimawandel ist eine große Bedrohung für die Stabilität des Planeten und unsere Lebensgrundlage und Gesellschaft, aber der Klimawandel ist nur ein Teil der allgemeinen ökologischen Krise", sagte Marco Lambertini, Generalsekretär des WWF (World Wide Fund For Nature), der die Aktion veranstaltet.
Das diesjährige Kampagnenziel ist die Förderung der biologischen Vielfalt durch den Schutz von Wäldern, Ozeanen und Wildtieren. "Biodiversität und Klimawandel sind zwei Seiten derselben Medaille der ökologischen Krise, vor der wir stehen", sagte Lambertini.
In Australien, wo die Earth Hour 2007 ihre Premiere hatte, stellt der WWF dieses Mal die vier sogenannten "Heldenarten" - grüne Schildkröten, Koalas, Rock Wallabies und Pinguine - in den Fokus. Das Sydney Opera House und die Harbour Bridge machen mit und schalten um 16:30 Uhr (Ortszeit) die Lichter aus.
In Südkorea, wo die Verschmutzung durch Kohlenstaub jährlich mehr als 14.000 vorzeitige Todesfälle verursacht, werden Aktivisten ermutigt, ihre eigenen Masken zu machen, um die Regierung zu stärkeren Luftkontrollen zu bewegen. Und in Singapur, wo der durchschnittliche Mensch täglich 13 Plastiktüten verwendet, plant der WWF ein plastikfreies Festival, um das Bewusstsein für Abfall zu schärfen.
Taucher in Griechenland werden unterdessen erstmals einen Unterwassermarathon in einem See in der Nähe von Athen absolvieren, der mehrere bedrohte Arten enthält. Und in den Vereinigten Staaten, die letztes Jahr unter Präsident Donald Trump sensationell angekündigt hatten, sich aus dem Pariser Klimaabkommen zurückzuziehen, sagte der WWF, werde er an die jüngeren Menschen appellieren, die Regierung aufzufordern, den Kampf gegen die globale Erwärmung zu unterstützen.
"Im Moment wirken sich Entwaldung, Umweltverschmutzung und Aussterben nur sentimental auf die Menschen aus", sagt Lambertini. "Die Menschen sind einfach nur traurig über den Verlust der Natur und das Aussterben von Tieren, dabei müssen wir uns darüber wirklich Sorgen machen. Traurigkeit ist nicht genug."
Neben der unübersehbaren Aktion, dass einige der berühmtesten Bauwerke des Planeten dunkel werden, hat die Earth Hour seit ihrer ersten Ausgabe im Jahr 2007 auch konkrete Umweltleistungen erbracht, darunter ein Verbot von Plastik auf den Galapagos-Inseln und die Pflanzung von 17 Millionen Bäumen in Kasachstan.
Events zur Earth Hour beginnen am Samstag um 20.30 Uhr (1130 GMT) in Sydney und folgen dem Weg des Sonnenuntergangs auf der ganzen Welt.
is/ch (AFP, earthhour.org, worldwildlife.org)