1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Weltweite Solidarität nach Enthauptung

1. Februar 2015

Nach der Ermordung der zweiten japanischen Geisel durch IS-Milizen ist das Entsetzen über die grausame Tat groß. Japans Regierungschef Abe sagte: "Wir werden den Terroristen niemals vergeben."

https://p.dw.com/p/1EU0Y
Shinzo Abe (Foto: Getty Images)
Bild: Getty Images

US-Präsident Barack Obama hat die "feige Ermordung" einer zweiten japanischen Geisel durch die Terrormiliz "Islamsicher Staat" (IS) scharf verurteilt. Obama würdigte den von den Extremisten enthaupteten Journalisten Kenji Goto als einen mutigen Mann, der sich bemüht habe, der Welt das Leiden des syrischen Volkes nahe zu bringen.

Zugleich bekundete der US-Präsident Solidarität mit dem japanischen Ministerpräsidenten Shinzo Abe (Artikelbild) und dem japanischen Volk. Obama kündigte an: "Zusammen mit einer breitgefächerten Koalition von Verbündeten und Partnern werden die USA weiterhin entschlossen handeln, um den IS zu schwächen und am Ende zu zerstören."

Regierungschef Abe zeigte sich ebenfalls entschlossen, "seiner Verantwortung beim Kampf der internationalen Gemeinschaft gegen den Terrorismus gerecht zu werden". Japan hatte kurz vor der Entführung der zwei japanischen Geiseln bekanntgegeben, Länder mit 200 Millionen Dollar zu unterstützen, die mit der Bedrohung durch den IS zu kämpfen haben. Die Dschihadisten töteten am 24. Januar die erste Geisel, jetzt veröffentlichten sie ein Video, das die Ermordung der zweiten Geisel zeigen soll. Die auf die Überwachung von islamistischen Inhalten im Netz spezialisierte Webseite "Site" bestätigte die Echtheit des Filmes. Auch die japanische Regierung hält das Video für authentisch.

Junko Ishido (Foto: Reuters)
Junko Ishido, Mutter von Kenji Goto: "Mir fehlen die Worte, um zu beschreiben, was ich empfinde."Bild: Reuters

Alle Geiseln freilassen

Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel, der britische Premierminister David Cameron und Frankreichs Präsident Francois Hollande verurteilten den Mord an Goto. "Für diese abscheuliche, menschenverachtende Tat gibt es keinerlei Rechtfertigung", heißt es in dem Kondolenztelegramm der Kanzlerin an Abe. Deutschland stehe im Kampf gegen den Terrorismus an der Seite Japans, betonte Merkel. Cameron schrieb bei Twitter, die Ermordung Gotos sei "eine Erinnerung daran, das der IS die Verkörperung des Bösen ist". Hollande sagte, Frankreich stehe solidarisch an der Seite Japans. Frankreich und Japan würden weiter gemeinsam für einen Frieden im Nahen Osten und an der Eliminierung von terroristischen Gruppen arbeiten, hieß es in einer Mitteilung aus dem Elysée-Palast.

UN-Generalsekretär Ban Ki Moon forderte die Extremisten auf, alle weiteren Geiseln freizulassen, ohne dafür Bedingungen zu stellen. Die IS-Milizen hatten vor der Enthauptung Gotos dessen Freilassung zusammen mit einem jordanischen Piloten in Aussicht gestellt, im Austausch mit einer irakischen Dschihadistin, die in Haft in Amman sitzt.

Kann die jordanische Geisel gerettet werden?

Über das Schicksal der jordanischen Geisel ist bislang nichts bekannt. Die jordanische Regierung bekräftigte, sie werde sich entschieden für die Rettung des von den IS-Extremisten entführten Piloten einsetzen. Den jordanischen Piloten nahmen die Dschihadisten nach dem Absturz seines F-16-Kampfflugzeugs über Syrien gefangen. Er war dort als Teil der multinationalen Anti-IS-Koalition an Angriffen auf mutmaßliche Stellungen der Islamisten beteiligt.

fab/kle/haz (dpa,afp, rtr)