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Weniger Lebensmittel verschwenden!

19. Oktober 2012

In Deutschland sollen nicht mehr so viele Lebensmittel wie bisher im Müll landen - das jedenfalls wünscht sich der Bundestag. Ein Problem dabei: Das überall aufgedruckte Mindesthaltbarkeitsdatum.

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Lebensmittel liegen in einer Mülltonne (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

In einem gemeinsamen Antrag, der vom Bundestag am Donnerstagabend mit großer Mehrheit angenommen wurde, prangern CDU/CSU, FDP, SPD und Grüne die Verschwendung von Lebensmitteln in Deutschland als ethisch und ökologisch nicht akzeptabel an. Zugleich forderten die Fraktionen die Bundesregierung auf, eine Vereinbarung mit der Wirtschaft zu treffen, die "branchenspezifische Zielmarken zur Reduzierung des Abfalls vorgibt”.

"Wegwerfdatum" muss weg

Es sei "ein Gebot der Nachhaltigkeit und der Verantwortung für kommende Generationen, Lebensmittelverluste so weit wie möglich zu reduzieren“, mahnten schwarz-gelbe Koalition und rot-grüne Opposition. So soll die Regierung auch prüfen, ob bei lang haltbaren Produkten wie Nudeln künftig überhaupt noch ein Mindesthaltbarkeitsdatum aufgedruckt werden sollte. Der Vorsitzende des Bundestags-Verbraucherausschusses, Hans-Michael Goldmann (FDP), kritisierte, viele Kunden verwechselten das Mindesthaltbarkeitsdatum mit einem "Wegwerfdatum".

Die weltweiten sozialen und ökologischen Folgen von Lebensmittelverschwendung sollten in die Bildungsarbeit an Schulen und Kindertagesstätten aufgenommen werden, heißt es in dem gemeinsamen Antrag weiter. Die Regierung soll Fortschritte im Kampf gegen Verschwendung alle zwei Jahre überprüfen.

Hunderte Euro in den Müll

Bundesverbraucherministerin Ilse Aigner (CSU) betonte das Ziel, die Menge unnötig entsorgter Lebensmittel bis 2020 zu halbieren. In Deutschland landen laut einer Studie jährlich rund elf Millionen Tonnen Lebensmittel im Müll. Davon entfallen 6,7 Millionen Tonnen auf Privathaushalte. Jeder Bürger wirft im Schnitt 225 Gramm Lebensmittel pro Tag weg. Bei einem Vier-Personen-Haushalt summiert sich der Wert der weggeworfenen Lebensmittel somit auf durchschnittlich 940 Euro im Jahr.

GD/wa (dpa, kna)