Weniger Schäden durch Naturkatastrophen
Winterstürme, Überschwemmungen und Dürre: Der aktuelle Bericht des Versicherers Münchener Rück listet Schäden und Kosten auf. Die Bilanz fürs erste Halbjahr: Die Welt ist vergleichsweise glimpflich davon gekommen.
Gut für die Bilanz der Münchener Rück
Wirbelstürme, Erdbeben, Überflutungen: Naturkatastrophen verursachen jedes Jahr hohe Schäden. Die Münchener Rück, weltweit größter Versicherer für Schäden dieser Art, stellt in ihrem Bericht für das erste Halbjahr 2018 fest, dass weltweit weniger Schäden durch Katastrophen verursacht wurden als gewöhnlich. Insgesamt zählte sie 430 Naturkatastrophen.
"Friederike" bringt Verwüstung
Der Wintersturm "Friederike" zog im Januar von Großbritannien bis nach Deutschland. Es war die weltweit teuerste Katastrophe im ersten Halbjahr, es entstanden Schäden von 2,2 Milliarden Euro. Zwei Drittel entfielen laut Münchener Rück auf Deutschland. Im Vergleich zum Jahr 2017 betrugen die Gesamtschäden im ersten Halbjahr 2018 mit 33 Milliarden US-Dollar etwa die Hälfte des Vorjahreswertes.
Dürre auf den Feldern
Der Frühsommer brachte nicht nur schwere Gewitter mit Sturzfluten, sondern auch Hitzewellen und lange Trockenperioden im Nordosten Europas. Im Agrarsektor werden Einbußen und Ausfälle der Ernten erwartet. "Auf den Klimawandel können solche einzelne Ereignisse nicht zurückgeführt werden", sagt Ernst Rauch, Umwetter-Experte der Münchener Rückversicherungsgesellschaft.
Kalt, kälter, Blizzard
Schneetreiben und eisige Kälte legten Anfang des Jahres Flughäfen der Ostküste der USA lahm. Die folgenschwerste Katastrophe war ein Blizzard im März, der einen Schaden von 2,2 Milliarden US-Dollar verursachte. Aber auch Europa kämpfte mit Winterstürmen: Insgesamt betrugen die Winterschäden 3,9 Milliarden Euro, in den USA waren es 3,8 Milliarden US-Dollar.
Glühend heiß
Mehr als 100 Menschen kamen bei dem Ausbruch des Feuervulkans "Fuego" in der Nähe von Guatemala-Stadt ums Leben. Der Ausbruch verursachte eine mehr als hundert Grad heiße Aschewolke, Lavaströme flossen mit einer Geschwindigkeit von über 100 km/h den 3.700 Meter hohen Vulkan herunter. Für Versicherungen entsteht bei Vulkanausbrüchen aber vergleichsweise geringer Schaden.
Bebende Erde
Bis in die Großstädte Osaka und Kyoto war das Erdbeben zu spüren, dass am 18. Juni die südjapanische Präfektur Osaka erschütterte. Genaue Angaben zu den Schäden kann der Versicherer noch nicht machen. Beschädigt wurden mehrere tausend Gebäude.
Stürmische Aussichten
Mit Windgeschwindigkeiten von 185 km/h zog Ende Mai der Wirbelsturm "Mekunu" über den Oman, der stärkste bisher registrierte über der arabischen Halbinsel. Über drei Tage fiel so viel Regen wie durchschnittlich in vier bis acht Jahren. Die Schäden belaufen sich voraussichtlich auf einen dreistelligen Millionenbetrag. Ein Drittel könnten auf Versicherer entfallen.