Wenn das Coronavirus Prominente erwischt
Das Coronavirus kennt keine Grenzen. Zwar hängt das Infektionsrisiko unter anderem vom Wohlstand des einzelnen und dem Gesundheitssystem eines Landes ab. Aber natürlich erkranken auch Prominente an COVID-19.
Boris Johnson: "Jedem die Hand geschüttelt"
"Ich war neulich abends in einem Krankenhaus, in dem es ein paar echte Fälle der Corona-Erkrankung gab. Ich habe jedem die Hand geschüttelt", sagte der britische Premierminister Boris Johnson Anfang März selbstbewusst. "Und es dürfte Sie freuen zu erfahren, dass ich weiter Hände schütteln werde." Knapp einen Monat später war er selbst infiziert.
Johnson: Ende mit Hände schütteln
Erst ging er in Quarantäne. Dann wurde Boris Johnson ins Krankenhaus eingeliefert. Am nächsten Tag musste er auf die Intensivstation verlegt werden, wo er zusätzlichen Sauerstoff bekam. Inzwischen konnte er die Klinik wieder verlassen. Dass er weiterhin so unbedarft mit dem Coronavirus umgeht, scheint unwahrscheinlich. Die Vorsichtsmaßnahmen in Großbritannien hatte er bereits verschärft.
Friedrich Merz: Ungewöhnlich versöhnlich
"In der Krise muss die Bevölkerung hinter der Regierung stehen. Und das gilt für mich auch." Das hat er wirklich gesagt, der CDU-Politiker Friedrich Merz, nach seiner Corona-Infektion. Sonst profiliert er sich lieber als Merkel-Kritiker und -Nachfolger. Als solcher war er laut Umfragen die Nummer eins (18 Prozent). Gesundheitsminister Jens Spahn lag auf Platz fünf (7 Prozent). Dann kam Corona.
Merz: Kranker statt Krisenmanager
Während Merz erkrankte, konnte ein anderer sich als Krisenmanager profilieren. Die Meinungsforscher sehen nun Bayerns Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU) auf Platz eins (27 Prozent). Jens Spahn liegt immer noch bei 7 Prozent (jetzt Platz vier). Immerhin: Merz bleibt die Nummer zwei (17 Prozent) und COVID-19 hat sich für ihn wie eine "leichte bis mittelschwere Grippe" angefühlt.
Albert von Monaco: Erster infizierter Fürst
Am 19. März gab der monegassische Palast bekannt, dass Fürst Albert positiv auf das Coronavirus getestet wurde. Damit war der 62-Jährige das erste infizierte Staatsoberhaupt. Mittlerweile ist er genesen. Hartnäckig halten sich Gerüchte, dass Fürst Albert den britischen Prinz Charles angesteckt haben könne. Denn beide sind sich zehn Tage vor Alberts Corona-Test bei einer Spendengala begegnet.
Prinz Charles: Risikogruppe - in jeder Hinsicht
Am 25. März wurde bekannt, dass Prinz Charles sich COVID-19 eingefangen hatte. Charles zählt zur Risikogruppe: Denn Händeschütteln gehört gewissermaßen zum Job - und er ist 71 Jahre alt. Er hatte allerdings nur milde Symptome und ist mittlerweile genesen. Ehefrau Camilla hielt 14 Tage Abstand und steckte sich nicht an. Am 9. April konnten beide ihren 15. Hochzeitstag zusammen feiern.
Placido Domingo: "Ich fühle mich gut"
Auch der weltbekannte spanische Opernsänger Placido Domingo hatte COVID-19, wie er am 22. März mitteilte. Mit 79 Jahren gehört auch er zur Risikogruppe. Da er sich wegen seines Alters und wegen anderer Erkrankungen ohnehin in ärztlicher Behandlung befand, sei das Virus schnell entdeckt worden, teilte er über Social Media mit. Nach einer Woche im Krankenhaus konnte er wieder entlassen werden.
Pink: "Ich wachte auf und konnte nicht atmen"
So mild verlief die Krankheit bei der 40-jährigen Sängerin Pink und ihrem dreijährigen Sohn in den USA nicht. Pink sagte, angefangen habe alles mit Symptomen bei ihrem Kind, das "das Schlimmste davon" gehabt habe. Als sein Fieber stieg, sei sie mitten in der Nacht aufgewacht und habe nicht mehr atmen können, erzählte die Asthmatikerin der US-amerikanischen Moderatorin Ellen DeGeneres.
Pink: "Nie in meinem Leben so viel gebetet"
Drei Wochen litten Pink und ihr Sohn an der Lungenkrankheit COVID-19. In der Zeit habe sie seine Symptome täglich aufgeschrieben, berichtete sie. Zum Beispiel, dass sie in Panik geraten sei, als ihr Sohn plötzlich über Brustschmerzen klagte. "Es gab viele Nächte, in denen ich geweint habe. Ich habe noch nie in meinem Leben mehr gebetet", so Pink. Mittlerweile geht es beiden wieder gut.