Wer holt den Ballon d'Or?
11. Januar 2016Lionel Messi zum Fünften oder Cristiano Ronaldo zum Vierten? Bei der FIFA-Gala im Kongresshaus von Zürich wird die Vergabe des Ballon d'Or am Montagabend zum Schaulaufen der ewig gleichen Superstars. Seit 2008 haben entweder der kleine Argentinier vom FC Barcelona oder sein portugiesisches Pendant von Real Madrid die Trophäe als Weltfußballer des Jahres gewonnen. Der dritte Nominierte für das Finale in diesem Jahr heißt Neymar. Der Brasilianer hat aber wie die Bayern-Profis Franck Ribéry und Manuel Neuer in den vergangenen beiden Jahren praktisch keine Chance gegen die Strahlkraft von Messi und Ronaldo.
Titelverteidiger Ronaldo hat auch nach seinen Titeln zwei und drei in den vergangenen beiden Jahren noch nicht genug. "Das ist Teil meines Erfolges. Ich wurde geboren, um der Beste zu sein", sagte der Offensivmann von Real Madrid. 2015 kann er im Gegensatz zu seinen viel dekorierten Kontrahenten, die mit Barça das Triple gewannen, keinen Titel aufweisen. Aber er wurde Torschützenkönig in der Primera Division. Und seine elf Tore in der abgelaufenen Gruppenphase der Champions League sind Rekord.
Favorit auf den Goldenen Ball ist aber Lionel Messi. Sechs Tore erzielte Messi in fünf Finalspielen der Katalanen. Nur im Champions-League-Endspiel gegen Juventus Turin blieb er ohne Treffer, traf auf dem Weg ins Endspiel aber zehnmal. Messi ist bislang der einzige Profi, der viermal in Serie die Ehrung als Weltfußballer erhielt. Als hätte es eines Belegs seiner außergewöhnlichen Klasse bedurft, schoss er seinen Klub noch am Samstag mit drei Toren zum 4:0 gegen Granada. Auch nach Meinung der Wettbüros scheint der Sieger bereits festzustehen. Setzt man auf Messi, bekommt man im Erfolgsfall nicht viel mehr als seinen Einsatz wieder heraus.
Sasic und Guardiola nur Außenseiter
Bei den Frauen könnte es ein deutsches Triple geben: Nach den Siegen von Nadine Angerer und Nadine Keßler in den vergangenen Jahren hat es diesmal Célia Sasic in die Endrunde geschafft. Ein Sieg der im Sommer überraschend zurückgetretenen Frankfurterin wäre aber eine Überraschung - trotz sechs WM-Toren. Auch Carli Lloyd traf im Sommer 2015 so oft und holte sich mit den USA aber noch den Titel und war die überragende Spielerin im WM-Finale. Dritte Nominierte ist die Japanerin Aya Miyama.
Bei den Trainern ist Bayern-Coach Pep Guardiola neben Luis Enrique vom FC Barcelona und Chiles Nationaltrainer Jorge Sampaoli für die Auszeichnung als bester Trainer des Jahres 2015 nominiert. Als Favorit gilt Enrique.
asz/sn (dpa, sid)