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Wer schafft es ins Achtelfinale?

Sarah Wiertz10. Dezember 2013

Mit unterschiedlichen Vorzeichen gehen die vier deutschen Teams in das letzte Gruppenspiel: Bayern ist sicher weiter, Dortmund so gut wie, Leverkusen ist auf fremde Hilfe angewiesen und Schalke muss gewinnen.

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ManCity's Jesus Navas (l.) wird von Jérome Boateng von Bayern München bedrängt.
Bild: Reuters

Eigentlich könnte die Mannschaft des FC Bayern München ganz gelassen in das abschließende Gruppenspiel gegen Manchester City am Dienstag (10.12.2013) gehen. Schließlich hat der Titelverteidiger alle seine fünf bisherigen Partien gewonnen, der Einzug ins Achtelfinale ist sicher. Aber Sportdirektor Matthias Sammer setzt seine Spieler unter Druck: "Wir wollen gewinnen. Keine Frage, keine Alibis, kein Garnichts." Nach dem überragenden 7:0 in der Bundesliga gegen Werder Bremen am Wochenende besteht die Gefahr, dass die Spieler von einem Selbstläufer ausgehen. So gibt Trainer Pep Guardiola zu, seine Profis "noch mehr unter Spannung halten zu müssen" als sonst. Abwehrspieler Jérôme Boateng, der gegen seinen Ex-Klub antritt, scheint das Motto verstanden zu haben. "Wir sind selbstbewusst, aber nicht überheblich."

Nach dem 3:1-Hinspielerfolg könnten sich die Bayern, die mit zwei Gegentoren die beste Abwehr der Königsklasse stellen, gegen ManCity eine Niederlage mit einem Tor Unterschied oder sogar ein 0:2 leisten. Jedoch sei Platz eins in der Gruppe "sehr wichtig", wie Guardiola betont, um so in der ersten K.o.-Runde schwere Gegner wie Real Madrid oder Paris St. Germain aus dem Weg zu gehen, die bereits als Gruppensieger feststehen. Der FC Bayern ist überhaupt erst der sechste Verein in der Geschichte der Königsklasse, der eine Gruppenphase mit sechs Siegen absolvieren könnte. Das gelang bisher nur dem AC Mailand (1992/93), Paris St. Germain (1994/95), Spartak Moskau (1995/96), FC Barcelona (2002/03) und Real Madrid (2011/12).

Erfolg gegen Dortmund macht Mut

Luxusprobleme sind das für Bayer Leverkusen. Der Tabellenzweite der Bundesliga muss auswärts bei Real Sociedad San Sebastian (Dienstag, 10.12.2013) ran und ist selbst bei einem Sieg auf fremde Hilfe angewiesen. Nur wenn Schachtjor Donezk im Parallelspiel bei Manchester United seinen Ein-Punkte-Vorsprung auf Leverkusen einbüßt, würde Leverkusen in die nächste Runde einziehen. "Ich gehe jedoch felsenfest davon aus, das Manchester alles dafür tun wird, um Gruppensieger zu werden", meinte Leverkusens Geschäftsführer Michael Schade. "Denn auch ein Klub wie ManUnited hat kein Interesse, in der K.o.-Runde gegen Bayern München oder ein ähnliches Kaliber zu spielen."

Dortmunds Sokratis (l.) im Kopfduell mit Jens Hegeler von Leverkusen.
Gegen Dortmund war Leverkusen topBild: picture-alliance/dpa

Zwar hat sich Leverkusen in seinem letzten Spiel in der Königsklasse beim 0:5 gegen Manchester United blamiert, doch der 1:0-Erfolg in der Liga zuletzt gegen Borussia Dortmund macht Mut. "Wenn man so einen Rückenwind hat, sollte man ihn nutzen", fordert Sportchef Rudi Völler. Und Bayer-Kapitän Simon Rolfes meint: "Wenn wir so spielen wie in Dortmund - sehr beweglich und aggressiv in den Zweikämpfen - dann haben wir auch in San Sebastian gute Chancen."

Verletzungsmisere beim BVB

Ein bisschen besser ist die Ausgangslage für die Borussia aus Dortmund, die am Mittwoch (11.12.2013) bei Olympique Marseille spielt. Der BVB ist zwar punktgleich mit dem SSC Neapel, hat aber ein deutlich besseres Torverhältnis und ist deswegen Zweiter der Gruppe. Zudem geht es für Dortmunds Gegner um nichts mehr. Neapels Gegner, der FC Arsenal, dagegen will Platz eins bestimmt nicht so einfach hergeben. Dortmunds Trainer Jürgen Klopp kann jedoch nicht auf seine Stammelf zurückgreifen und hat besonders in der Defensive arge Probleme: Neben Mats Hummels, Neven Subotic, Marcel Schmelzer und Ilkay Gündoğan fällt nun auch noch Sven Bender und eventuell sogar Nuri Sahin verletzungsbedingt aus.

Personell gibt es jedoch auch bei Marseille eine Veränderung - zumindest auf der Bank. Der Tabellenfünfte der Ligue 1 hat seinen Trainer Elie Baup entlassen. Für ihn wird José Anigo als Interimscoach fungieren. Anigo war schon mal Trainer bei OM, bevor er Sportdirektor bei dem Klub wurde.

Schalkes Trainer Keller unter Druck

Ein "Endspiel" erwartet den vierten deutschen Verein in der Champions League, den FC Schalke 04. Die Gelsenkirchener empfangen den FC Basel (11.12.2013), der derzeit einen Punkt und eine bessere Tordifferenz vorzuweisen hat und deshalb vor den Schalkern Gruppenzweiter ist. Die "Königsblauen" müssen gegen den Schweizer Klub gewinnen, um eine Runde weiterzukommen. Allerdings herrscht vor dem so wichtigen Spiel Unruhe im Klub. Trainer Jens Keller steht nach dem Pokal-Aus und der 1:2-Niederlage gegen Borussia Mönchengladbach in der Bundesliga arg in der Kritik. Patzt Schalke nun auch noch in der Königsklasse, muss Keller wohl gehen.

Schalkes Trainer Jens Keller schaut enttäuscht auf den Boden
Schalkes Trainer Jens Keller steht in der KritikBild: picture-alliance/dpa