Bremen und Bielefeld stellen keine Nationalspieler ab
6. November 2020Werder Bremen wird seine Nationalspieler für die kommenden Länderspiele im Ausland nicht abstellen. Das teilte der Bundesligist mit. Lediglich Torhüter Jiri Pavlenka darf für Tschechien gegen Deutschland dabei sein, weil die Partie am kommenden Mittwoch in Leipzig stattfindet. Die Entscheidung betrifft die Werder Profis Marco Friedl (Österreich), Milos Veljkovic (Serbien), Milot Rashica (Kosovo), Yuya Osako (Japan) und Josh Sargent (USA). Hintergrund ist eine Verordnung des Bremer Gesundheitsamtes, die vorsieht, dass Spieler, die aus internationalen Risikogebieten zurückkehren, für fünf Tage in Quarantäne müssen.
"Wir haben mit unseren Spielern und den Verbänden gesprochen. Die FIFA entbindet die Vereine von der Abstellungspflicht, sofern eine Quarantäne im Anschluss erfolgt", sagte Bremens Geschäftsführer Frank Baumann. "Wir wissen, dass die Spieler gerne zu ihren Teams reisen würden, allerdings können wir das Risiko vor dem Hintergrund der Gesamtsituation dieses Mal nicht eingehen."
Flick: "Offen und positiv"
Anders wird die Situation bei Rekordmeister Bayern München, RB Leipzig und anderen Klubs gesehen, die ihre Profis ganz normal abstellen werden. "Wir stehen der Sache offen und positiv gegenüber, weil jeder einzelne Spieler gerne zu seiner Nationalmannschaft geht und gerne für sein Land spielt", sagte Bayern-Trainer Hansi Flick am Freitag vor dem Spitzenspiel bei Borussia Dortmund. Die Münchener sind von Länderspielreisen traditionell am meisten betroffen. "Aktuell sieht es so aus, dass alle zu ihren Nationalmannschaften gehen werden", kündigte der frühere Assistent von Bundestrainer Joachim Löw an. Es gebe noch Einzelfälle, bei denen man prüfe, wie zum Beispiel bei Stürmer Eric-Maxim Choupo-Moting, der für Kamerun berufen wurde.
Bundesliga-Aufsteiger Arminia Bielefeld hingegen folgt dem Beispiel der Bremer und kündigte an, vier seiner Profis ebenfalls nicht für die nächsten Länderspiele freizustellen. Auch Hertha BSC und der VfB Stuttgart wollen ihre Nationalspieler nicht auf Reisen schicken, sollten die zuständigen Gesundheitsämter auf einer Quarantäne-Pflicht bei einer Rückkehr aus Risikogebieten bestehen. Der 1. FC Köln erklärte, man warte auf eine bundesweit einheitliche Regelung. Der SC Freiburg sucht für die Abstellung seiner Fußball-Nationalspieler in der kommenden Länderspielpause hingegen nach individuellen Lösungen. "Wir sind in Gesprächen mit den einzelnen Verbänden", sagte Trainer Christian Streich.
sn/dvo (dpa, SID)