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Wetter: Hurrikan bringt Inseln in der Karibik in Gefahr

1. Juli 2024

Der Hurrikan "Beryl" bewegt sich mit einer Geschwindigkeit von 195 Stundenkilometern auf mehrere Karibik-Inseln zu. Es ist der erste atlantische Wirbelsturm des Jahres. Laut Experten ist er besonders gefährlich.

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Ein Wolkenwirbel dreht sich vor der Küste von Windward Islands
Ein Satellitenbild des Hurricans "Beryl"Bild: NOAA/REUTERS

Derzeit haben Barbados, St. Lucia, St. Vincent, die Grenadinen, Grenada, Martinique, Trinidad und Tobago entsprechende meteorologische Warnungen erlassen. Besonders gefährdet sind laut dem Nationalen Hurrikan-Zentrum der USA (NHC) die Inseln Grenada, St. Vincent und die Grenadinen. 

"Potenziell katastrophale Windschäden" 

Das Zentrum sprach von einem "lebensbedrohlichen” Sturm. Es warnt vor "potenziell katastrophalen Windschäden” und bis zu 2,70 Meter hohen Wellen in Küstennähe.

"Wenn dieser Hurrikan wie vorhergesagt auf uns trifft (...), werden wir viele Verluste und Schäden erleiden, sowohl für einzelne Familien als auch als für das ganze Land", sagte Ralph Gonsalves, Premierminister von St. Vincent und den Grenadinen, in einer Ansprache an die Nation.

Auch der Premierminister von Grenada, Dickon Mitchel, appellierte an die Bürger, sich vor dem Wirbelsturm in Sicherheit zu bringen und ordnete eine nächtliche Ausgangssperre an. St. Lucia rief einen nationalen Stillstand aus, Tobago einen Ausnahmezustand, sämtliche Schulen bleiben dort am Montag geschlossen. 

Hohe Wellen an der Küste von Barbados
Das amerikanische Hurrikan-Zentrum warnt vor hohen Wellen in Küstennähe, hier in BarbadosBild: Ricardo Mazalan/AP Photo/picture alliance

Außergewöhnlich früher Wirbelsturm

Hurrikan "Beryl" hatte sich in weniger als 24 Stunden am Sonntag von einem Tropensturm zu einem Hurrikan der Kategorie 4 mit Windgeschwindigkeiten von 215 Kilometern pro Stunde entwickelt.

Nach Angaben des amerikanischen Hurrikan-Zentrums bilden sich während einer Hurrikansaison durchschnittlich zwölf tropische Stürme, von denen die Hälfte zu Hurrikans werden. Von einem Hurrikan spricht man ab Windgeschwindigkeiten von 119 Stundenkilometern, die höchste Kategorie - 5 - beginnt bei 251 Kilometern pro Stunde. 

Wirbelstürme in der Karibik sind in der atlantischen Hurrikansaison von Juni bis November nichts Ungewöhnliches. Doch laut Experten ist es "extrem selten", dass sich ein so heftiger Sturm schon derartig früh bildet.

"Beryl ist nun der früheste atlantische Hurrikan der Kategorie 4 in den Aufzeichnungen und übertrifft damit Hurrikan Dennis, der am 8. Juli 2005 zu einem Hurrikan der Kategorie 4 wurde", schrieb der Hurrikan- und Sturmflutexperte Michael Lowry auf der Plattform X.

Klimawandel spielt offenbar eine Rolle 

Die amerikanische Ozean- und Atmosphärenbehörde NOAA warnte bereits im Mai vor einer "überdurchschnittlich aktiven” Hurrikansaison im Atlantik, unter anderem aufgrund "rekordhoher Meerestemperaturen im atlantischen Ozean”. Mehrere Studien belegen eine Verbindung zwischen dem Klimawandel und der Zunahme von tropischen Wirbelstürmen. 

Tropische Wirbelstürme entstehen über warmem Ozeanwasser. Die Erderwärmung erhöht die Wahrscheinlichkeit starker Stürme. Oft legen Wirbelstürme bei ihrem Zug über das Meer an Stärke zu. Über Land verlieren sie schnell ihre Kraft, da der Nachschub feuchtwarmer Luftmassen fehlt.

pdo/kle (dpa, afp, ape)