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Malaria-Bericht

Gudrun Heise17. September 2015

Die gute Nachricht in konkreten Zahlen: 60 Millionen weniger Malaria-Tote in den letzten 15 Jahren. So heißt es im gerade veröffentlichten Bericht von WHO und UNICEF.

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Zwei Mädchen unter einem Schutznetz gegen Malaria. Der zentralafrikanische Staat São Tomé und Príncipe (Foto: Ramusel Graça / DW)
Bild: DW/R.Graça

Die neuesten Zahlen zu Malaria deuten auf einen Wendepunkt hin, der die Milleniumsziele in greifbare Nähe rückt. Diesen positiven Trend bewertet die WHO als "eine der großen Erfolgsgeschichten der öffentlichen Gesundheitsversorgung."

Diese Erfolgsrate bezieht sich vor allem auf Asien und den Kaukasus. Auf Afrika entfallen noch immer etwa 80 Prozent aller Todesfälle weltweit. Vor allem Kinder sind betroffen. Vier von fünf Malaria-Toten sind unter fünf Jahren. Diese Zahl ging laut des am 17. September 2015 veröffentlichten Berichts um 65 Prozent zurück - auch das eine Erfolgsmeldung. Die Malaria-Infektionen jedoch nahmen um gerade mal 20 Prozent ab. Rund 200 Millionen Menschen infizieren sich jedes Jahr mit der oft tödlich verlaufenden Tropenkrankheit.

Moskitonetze – das Mittel der Wahl

Nach wie vor sind es vor allem Moskitonetze, die vor Malariainfektionen schützen können. Zahl und Qualität der engmaschigen Schutzzelte sind in den letzten Jahren wesentlich gestiegen. Viele Netze sind imprägniert und schützen so gewissermaßen auf zweifache Art und Weise. Seit dem Jahr 2000 wurden mehr als eine Milliarde Moskitonetze allein in Afrika verteilt. Mittlerweile können rund 70 Prozent aller Kinder in Subsahara-Afrika unter einer dieser schützenden Hüllen schlafen und so den oft tödlichen Mückenstich verhindern.

Afrika: Malaria Kind hinter Moskitonetz (Foto: Stephen Morrison/epa/dpa)
Vor allem Kind sterben an der TropenkrankenheitBild: picture-alliance/epa/S. Morrison

Wie lange noch?

Ein wirksamer Impfstoff gegen Malaria ist der Zulassung mittlerweile einen großen Schritt näher gekommen, muss aber zunächst noch intensiv geprüft werden. So könne beispielsweise das Mittel RTS,S frühestens 2017 in die Impfprogramme in Afrika aufgenommen werden, erklärte WHO-Sprecher Gregory Hartl bereits Mitte dieses Jahres. Die WHO stuft die Entwicklung dieses Impfstoffes als Meilenstein ein. Das Mittel führt im Körper zu einer Immunantwort, so dass dieser die Malaria-Parasiten bekämpfen kann.

Das neue Ziel der Vereinten Nationen: In den kommenden 15 Jahren will die UN die Malariafälle um weitere 90 Prozent reduzieren. Schon heute sind einige Regionen kurz davor, die gefährliche Tropenkrankheit so gut wie ausgerottet zu haben. Für das letzte Jahr berichteten 13 Prozent der betroffenen Länder von null Malariafällen, in sechs Ländern gab es weniger als zehn.