WHO hebt Zika-Notstand auf
18. November 2016Der Zika-Notstand war im Frühjahr ausgerufen worden, nachdem sich das Virus insbesondere in Lateinamerika massiv ausgebreitet hatte. Zwar gebe es keinen Notstand von globalem Ausmaß mehr, Zika bleibe aber trotz der Zurückstufung "langfristig ein äußerst gewichtiges Problem", sagte der Vorsitzende des Zika-Notfall-Komitees der WHO, David Heymann, bei einer per Internet übertragenen Pressekonferenz in Genf.
"Wir degradieren die Bedeutung des Zika-Virus keinesfalls", betonte auch der WHO-Abteilungsleiter für Notfallprogramme, Peter Salama. Vielmehr werde man langfristige Programme einführen, um Zika zu bekämpfen. Eine Reihe von Problemen im Zusammenhang mit der Krankheit sei noch weitgehend ungeklärt, die weitere intensive Erforschung des Virus sei daher unbedingt erforderlich.
Schwere Schädelfehlbildung bei Neugeborenen
Bei etwa 20 Prozent der Infizierten führt das Zika-Virus zu grippeähnlichen Symptomen und ist normalerweise nicht tödlich. Schwangere können das Virus aber auf ihre ungeborenen Kinder übertragen. Forscher gehen davon aus, dass Zika bei Embryos Mikrozephalie auslösen kann: Babys kommen dann mit einem viel zu kleinen Kopf auf die Welt, sind deshalb oftmals geistig behindert und leiden unter neurologischen Störungen.
hk/uh (dpa, afp, rtr)