Von blauen Lagunen und streunenden Ziegen
Menschen bleiben zu Hause, Fabriken machen Pause - das wirkt sich auch auf die Umwelt aus, und macht sich weltweit auf sehr unterschiedliche Weise bemerkbar.
In Wales sind die Ziegen los
Wo der Mensch weicht, erobern Tiere sich Lebensraum zurück. In den fast menschleeren Straßen des britischen Küstenorts Llandudno tummelt sich dieser Tage eine Herde wilder Kaschmir-Ziegen. Das tun sie zwar nicht zum ersten Mal, aber während die meisten Anwohner wegen der Ausgangssperre zuhause bleiben müssen, können sich die Ziegen ungestört über ihre Lieblingsspeise hermachen: die Hecken im Ort.
Planet der Affen?
Im thailändischen Lopburi ist man an Langschwanzmakaken gewöhnt. Doch derzeit ist die Stimmung unter den Tieren ungewöhnlich angespannt. Laut Medien gerieten verschiedene Rudel aneinander. Grund für die Kämpfe könnte sein, dass es an Futter fehlt, weil weniger Touristen kommen. Für die Affen in Lopburi und andere Tiere, die sich an Fütterung gewöhnt haben, ist die Corona-Krise eine Umstellung.
Besser atmen in Kathmandu
Von wegen klare Bergluft: Nepals Hauptstadt Kathmandu zählt zu den Städten mit der höchsten Luftverschmutzung weltweit. Sie liegt in einem Tal, in dem der Smog durch die umliegenden Berge regelrecht eingeschlossen ist. Doch seit die Regierung am 23. März den Lockdown verkündet hat, ist der städtische Verkehr fast zum Erliegen gekommen. Die Luftqualität hat sich seither deutlich verbessert.
Auch in Deutschland weniger Emissionen
Weniger Autos auf den Straßen, weniger Flugzeuge in der Luft, weniger Fabriken, die laufen - die Corona-Pandemie hat auch in Deutschland dafür gesorgt, dass der CO2-Ausstoß gesunken ist. Laut Prognosen könnte Deutschland dadurch sogar das Klimaziel für 2020 erreichen - falls nach der Krise nicht umso mehr Treibhausgase ausgestoßen werden.
Wenn die Gondeln Planen tragen ...
Venedigs sonst so viel befahrene Kanäle sind leer - und das Wasser darin ist so klar, dass man bis auf den Grund gucken kann. Allerdings hat das weniger mit einer verbesserten Wasserqualität zu tun, wie ein Sprecher der Stadt CNN erklärte. Wegen des geringeren Schiffsverkehrs bleibe das Sediment auf dem Grund liegen, den man nun sieht. Definitiv besser geworden sei aber auch hier die Luftqualität.
Verschnaufpause vorbei?
Während vielerorts die Wirtschaft runtergefahren bleibt, läuft sie in China schon wieder an - so wie in dieser Batteriefabrik im ostchinesischen Anhui. In China, wo die Coronavirus-Pandemie ihren Anfang nahm, scheint der Höhepunkt der Infektionskurve überschritten. Die Verschnaufpause für die Umwelt geht damit auch zu Ende, die Zeit besserer Luftqualität wohl auch.