Tipps für Facebook
18. August 2010In sozialen Netzwerken können im eigenen Profil private Daten hinterlegt und dann Sicherheitseinstellungen gewählt werden. Diese Einstellungen dienen dem Schutz der Privatsphäre und sind letztlich auch wichtig, um das Szenario des gläsernen Bürgers nicht Wirklichkeit werden zu lassen. Dabei gibt es einige grundsätzliche Punkte, die man immer beachten sollte.
1. Standardeinstellungen überprüfen
Die Voreinstellungen in einem neu angelegten Facebook-Profil veranlassen Social-Media-Experten immer wieder zu Kritik. Denn sie sind darauf ausgelegt, dass der Nutzer es abstellen muss, sämtliche Daten von sich preis zu geben. In den Standardeinstellungen ist zum Beispiel voreingestellt, dass das Nutzer-Profil in öffentlichen Suchmaschinen gefunden werden kann. Aktuell ist der Nutzer daher gezwungen, sämtliche Datenfreigaben zu deaktivieren. Deshalb ist es unerlässlich, nach dem Anlegen eines Profils die Voreinstellungen zu personalisieren und festzulegen, wer welchen Zugriff auf ein Facebook-Profil haben soll. Kritiker fordern immer wieder die Umkehr dieses Prozesses: Die Voreinstellung sollte die privaten Daten schützen und der Nutzer könnte aktiv entscheiden, wer private Daten sehen kann. In vielen Netzwerken ist dies im Moment aber nicht der Fall.
2. Privatsphäre definieren
Die Privatsphäre-Einstellungen dienen bei Facebook dazu, zu definieren, wer einem Profil wie viel Informationen entnehmen kann. In einem ersten Schritt muss man dazu in der Taskleiste oben rechts den Reiter "Konto" anklicken und "Privatsphäre-Einstellungen" auswählen. Hier kann man sich nun die "Einstellungen anzeigen" lassen, um seine persönlichen Privatsphäre-Einstellungen festzulegen. Es gibt mehrere Kategorien, denen ein unterschiedlicher Zugriff auf ein Profil zugeordnet werden kann: So kann man zwischen "Alle", "Nur Freunde", "Freunden von Freunden" und "Benutzerdefiniert" wählen. Profil-Informationen, die für "Alle" sichtbar sind, werden komplett veröffentlicht und somit auch in Suchmaschinen gefunden. Die Festlegung "Freunde von Freunden" ist im Ergebnis auch nicht sehr spezifisch, da sich die Personenzahl mit Zugriff auf ein Profil schlecht abschätzen lässt. Am sichersten ist die Auswahl "Benutzerdefiniert", da jedem einzelnen Facebook-Freund konkret der jeweils gewollte Profilzugriff zugeordnet werden kann.
3. Kontaktinformationen
Innerhalb der Privatsphäre-Einstellungen kann man unter "Benutzerdefinierte Einstellungen" auch regulieren, wer die Kontaktinformationen eines Nutzers sehen darf. Dazu zählen sämtliche Telefonnummern sowie Email- und Postadressen, je nachdem, ob diese überhaupt vom Nutzer angegeben werden. Man muss sich hier bewusst machen, welche Folgen ein unüberlegtes Öffnen dieser Informationen hat: Einbrecher, Betrüger aber auch Werbeunternehmen sind ganz besonders an diesen persönlichen Informationen interessiert. Deshalb sollte man von vornherein überlegen, welche Kontaktinformationen man in dem jeweiligen Netzwerk hinterlegen möchte. Die Daten, die man hinterlässt, sollten nie für "Alle" sichtbar gemacht werden, sondern höchstens für "Nur Freunde" oder noch besser "Benutzerdefiniert".
4. Einstellungen für Suchmaschinen definieren
Außerdem kann man innerhalb der Privatsphäre-Einstellungen festlegen, ob das persönliche Facebook-Profil auch von öffentlichen Suchmaschinen wie Google oder Bing gefunden werden kann. Und so geht' s: Am unteren Bildrand bei "Anwendungen und Websiten" auf "Bearbeite deine Einstellungen" gehen. Auf der folgenden Seite ist der Unterpunkt "Öffentliche Suche" zu finden. Hier kann man die "Einstellungen bearbeiten". Standardmäßig ist von Facebook festgelegt, dass jedes Facebook-Profil auch über die öffentliche Suche gefunden werden kann. Die Zustimmung zur öffentlichen Suche geht damit einher, dass alle persönlichen Daten, die für "Alle" zugänglich gemacht werden, von jedem im Netz gefunden werden können. Wird die öffentliche Suchfunktion abgelehnt, ist das Profil hingegen nur innerhalb Facebooks auffindbar.
5. Freundeslisten erstellen
Es ist hilfreich, Freundeslisten anzulegen. Dadurch kann der Nutzer nicht nur seine Netzwerk-Freunde zuordnen und zum Beispiel besser zwischen privatem und öffentlichem trennen. Mithilfe der Freundeslisten kann man auch gruppenweise und somit leichter und schneller die Zugriffsrechte auf sein persönliches Profil festlegen. Hierzu geht man wieder auf den "Konto"-Reiter in der Taskleiste oben rechts und klickt "Freunde bearbeiten" an. Auf der nun angezeigten Seite ruft man links den Menüpunkt "Listen" auf. In dem Fenster, das sich öffnet, kann man eine neue Freundesliste erstellen und die dazugehörigen Freunde direkt zuordnen.
6. Vorsicht bei Apps
Lesen Sie die jeweiligen Nutzungsbedingungen sämtlicher Zusatzapplikationen, so genannter Apps, die sie verwenden wollen. Oftmals kann die Zusatzfunktion nur genutzt werden, wenn dem Zugriff auf das eigene Nutzerprofil und die Freundeslisten zugestimmt wird. Wichtig: Der Hersteller einer Zusatzanwendung muss nicht zwingend Facebook sein. Oftmals erstellen andere Unternehmen Zusatzanwendungen, um so Zugriff auf Profildaten und die Daten der Freundeslisten zu erhalten. Auch wenn sich der Nutzer also innerhalb Facebooks bewegt, händigt er womöglich einem anderen Unternehmen Daten aus.
7. Mut zur Lüge
Schließlich sollte man sich bewusst sein, dass nicht jede Angabe in einem Internet-Profil wahrheitsgetreu sein muss. So kann man bei privaten Anwendungen zum Beispiel mit einem Pseudonym arbeiten und ein undeutliches Profilbild benutzen, das den Nutzer unscharf oder von der Seite zeigt. Dadurch ist man nicht eindeutig identifizierbar und behält sich eine gewisse Anonymität vor.
Autorin: Franziska Schmidt
Redaktion: Julia Bernstorf (kas)