Wie weitermachen nach Brüssel?
23. März 2016Nach den Anschlägen in Brüssel hat Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier in Russland für einen vereinten Kampf gegen den Terrorismus geworben. "Es ist in unserem gemeinsamen Interesse, gegen diese gemeinsame Bedrohung anzugehen", sagte Steinmeier zu Beginn eines Treffens mit dem russischen Chefdiplomaten Sergej Lawrow in Moskau. Auch Lawrow rief seinerseits Europa zur Einheit auf: "Ich hoffe sehr, dass die Europäer angesichts der Terrorgefahr geopolitische Spiele beiseite lassen und sich vereinen." Bei Steinmeiers Besuch in Moskau soll es auch um die Lage in Syrien und den Ukraine-Konflikt gehen.
Turnbull: Laxe Sicherheitsvorkehrungen in Europa
Der Terror von Brüssel geht nach Einschätzung des australischen Ministerpräsidenten Malcolm Turnbull auch auf ungenügende Grenzkontrollen in Europa zurück. "Die Schwäche in der europäischen Sicherheit steht in Zusammenhang mit den Problemen, die es dort derzeit gibt", sagte Turnbull in Sydney. Neben den laxen Sicherheitsvorkehrungen seien dies auch durchlässige Grenzen. In Australien hingegen seien die Sicherheitsmaßnahmen deutlich stärker als in Europa.
Der republikanische US-Präsidentschaftsbewerber Donald Trump warf den Muslimen vor, sie würden verdächtige Aktivitäten in ihrer Gemeinschaft nicht melden. Sie müssten mehr tun, um Anschläge wie in Belgien zu verhindern, sagte Trump dem britischen Fernsehsender ITV. "Wenn sie Ärger mitbekommen, müssen sie es melden", sagte er. "Aber sie melden es nicht, sie melden es absolut nicht, und das ist ein großes Problem."
Cazeneuve: Tue alles für eine sichere Fußball-EM
Der französische Innenminister Innenminister Bernard Cazeneuve bekräftigte unterdessen, alles für eine sichere Fußball-Europameisterschaft in seinem Land zu tun. Während des Turniers vom 10. Juni bis 10. Juli werde eine "sehr hohe Sicherheitsstufe" herrschen, um eine "kollektive Sicherheit" zu gewährleisten, versprach Cazeneuve in Paris. Trotz der Bedrohungslage sei die Ausrichtung der EM niemals gefährdet gewesen: "Unsere Position ist es nicht, uns dem Terrorismus zu ergeben." Die Pariser Regierung erwartet rund sieben Millionen Fans zu dem Turnier.
sti/haz (dpa, rtr, sid)