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Wieder viele Tote

8. September 2007

Bei einem Autobombenanschlag auf eine Kaserne in Dellys sind mindestens 28 Menschen getötet worden. Es war der zweite schwere Anschlag in dem nordafrikanischen Land innerhalb von 48 Stunden.

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Beisetzung der Opfer des Terroranschlags in BatnaBild: AP

Der Täter steuerte am Samstag (8.9.) einen mit Sprengstoff beladenen Wagen in eine Kaserne der Marine. Wie die Nachrichtenagentur APS berichtete, wurden bei dem Selbstmordanschlag in der Unruhe-Region Kabylei zudem rund 30 Menschen verletzt. In der Kaserne sind Einheiten der Küstenwache untergebracht.

Wahl in Algerien, Präsident Abdelaziz Bouteflika
Wahlplakat für Präsident BouteflikaBild: AP

Durch die Wucht der Explosion wurden Teile der Baracken zerstört. Sicherheitskräfte riegelten den Zugang zu der rund hundert Kilometer östlich der Hauptstadt Algier gelegenen Stadt unmittelbar nach dem Anschlag ab. Ein Sprecher des Zivilschutzes sagte am Nachmittag, die Zahl der Opfer werde vermutlich noch weiter ansteigen. In der Region um Dellys wurden in den vergangenen Jahren bereits mehrfach Anschläge verübt.

Anschlag auf den Präsidenten

Erst am Donnerstag (6.9.) hatte ein Selbstmordattentäter in der ostalgerischen Stadt Batna 20 Menschen in den Tod gerissen. Er zündete seine Bombe in einer Menschenmenge, die auf die Ankunft von Präsident Abdelaziz Bouteflika wartete. Bei dem Täter soll es sich ersten Ermittlungen zufolge um einen jungen Islamisten gehandelt haben. Bouteflika kündigte im Fernsehen an, die für das Attentat verantwortlichen "Kriminellen" zu verfolgen, bekräftigte aber gleichzeitig das Festhalten an seiner Politik der nationalen Versöhnung.

Seit der Annullierung eines Urnengangs von 1992, aus dem die mittlerweile aufgelöste Islamische Heilsfront als Sieger hervorgegangen war, kommt es in Algerien immer wieder zu gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Sicherheitskräften und Islamisten. Vor knapp fünf Monaten waren bei zwei Selbstmordanschlägen in Algier mindestens 30 Menschen getötet und mehr als 200 weitere verletzt worden. (sams)