Wieder tödliche Attacken auf Israelis
15. Februar 2016Der israelischen Armee sowie der Polizei zufolge starben zwei 15-Jährige nach Steinwürfen und Gewehrschüssen auf Soldaten am Rande von Protesten nahe Dschenin im Westjordanland.
Kurz darauf wurde ein 17-jähriger Palästinenser an einem Kontrollpunkt am südöstlichen Rand Jerusalems erschossen. Der 17-Jährige stammte aus der nahe gelegenen Ortschaft Beit Sahur, die an Bethlehem grenzt. Nach israelischen Angaben hatte er ein Messer gezückt und sei auf Sicherheitskräfte losgegangen.
Nahe der Altstadt in Jerusalem wurden zwei Palästinenser erschossen, die zuvor das Feuer auf Polizisten eröffnet hatten, wie Polizeisprecherin Luba Samri sagte. Eine 20-jährige Palästinenserin habe später außerdem in Hebron "versucht, einen Polizisten am Grab der Patriarchen mit einem Messer anzugreifen", erklärte die israelische Polizei. Sie wurde angeschossen und mit lebensgefährlichen Verletzungen ins Krankenhaus gebracht.
Gewalt entwickelt Eigendynamik
Bereits am Samstag wurde ein 17-jähriges Mädchen im südlichen Hebron nach einem versuchten Messerangriff auf einen Soldaten getötet. Anders als in den Fällen vom Sonntag gab es dabei Verletzte auf israelischer Seite und unter Unbeteiligten: Ein israelischer Soldat und ein Palästinenser, der das Mädchen von der Tat abzuhalten versuchte, erlitten leichte Stichwunden.
Bei der Gewaltwelle in Nahost sind seit Anfang Oktober mehrere Israelis getötet worden. Mehr als hundert Palästinenser kamen ums Leben, die meisten von ihnen wurden bei ihren eigenen Anschlägen von Sicherheitskräften erschossen. Als Auslöser galt ein Streit um Besuchs- und Gebetsrechte auf dem Tempelberg in Jerusalem, der Juden und Muslimen heilig ist. Inzwischen hat die Gewalt jedoch eine Eigendynamik entwickelt.
pab/ml