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Wieder Tränengas gegen Flüchtlinge

13. April 2016

Fast schon ein gewohntes Bild: Die mazedonische Polizei schießt Tränengas auf Flüchtlinge, die den Grenzzaun überwinden wollen. Gleichzeitig aber verlassen viele Migranten die "wilden" Lager in Griechenland.

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Zusammenstöße zwischen Flüchtlingen und der mazedonischen Polizei an der Grenze (Foto: AP)
Bild: picture-alliance/AP Photo/A.Emric

Drei Fragen, drei Antworten zur Lage in Idomeni

Beim Flüchtlingslager Idomeni ist es am Grenzzaun Mazedoniens zu Griechenland erneut zu Ausschreitungen gekommen. Etwa hundert Migranten versuchten von griechischer Seite aus, den Zaun zu überwinden. Daraufhin feuerten mazedonische Polizisten Tränengas- und Blendgranaten ab.

Die Flüchtlinge zogen sich deshalb zurück und die Lage beruhigte sich wieder, hieß es. Nur wenige hundert Meter von dem Polizeieinsatz entfernt besuchte Mazedoniens Präsident Gjorge Ivanov das Grenzgebiet zu Griechenland. Er wurde von seinen Kollegen aus Slowenien und Kroatien, Borut Pahor und Kolinda Grabar Kitarovic, begleitet.

Am Wochenende war es bei Idomeni zu massiven Ausschreitungen gekommen, als etwa 3000 Flüchtlingen versuchten, die Grenzanlage gewaltsam zu stürmen. Die mazedonisch Polizei wehrte den Ansturm ab. Bei Zusammenstößen wurden etwa 300 Menschen verletzt.

Balkanroute geschlossen

In dem Camp Idomeni harren seit Februar mehr als 10.000 Menschen aus, obwohl Mazedonien seit Wochen keine Flüchtlinge mehr passieren lässt. Die ehemalige jugoslawische Teilrepublik ist erste Station der - jetzt versperrten - Balkanroute, über die 2015 Hunderttausende Flüchtlinge nach Mitteleuropa gelangten.

Flüchtlinge verlassen das Lager im Hafen von Piräus (Foto: Reuters)
Flüchtlinge verlassen das Lager im Hafen von PiräusBild: Reuters/A. Konstantinidis

Flüchtlinge verlassen "wilde" Camps

Unterdessen verzeichnet die griechische Regierung jetzt größere Erfolge bei ihren Bemühungen, die Flüchtlinge in Idomeni und im "wilden" Lager im Hafen von Piräus zu überreden, in besser ausgestattete Aufnahmelager umzusiedeln. Der Sprecher des Stabes für die Flüchtlingskrise, Giorgos Kyritsis, sagte im staatlichen Fernsehsender ERT, am Dienstag hätten sich rund 500 Migranten von Idomeni wegbringen lassen. Das Camp in Piräus hätten sogar mehr als 1000 Flüchtlinge verlassen. Im Lager befänden sich noch etwa 3800 Menschen, berichtete ERT. Kyritsis sagte: "Piräus wird langsam evakuiert ohne Gewalt".

Die Zahl der Flüchtlinge, die aus der Türkei nach Griechenland kommen, bleibt im Vergleich zu den vergangenen Monaten niedrig. Innerhalb von 24 Stunden hätten nur 101 Migranten vom türkischen Festland auf griechische Ägäis-Inseln übergesetzt, meldete der Krisenstab in Athen. Im März, vor dem Inkrafttreten des Flüchtlingspaktes zwischen der EU und der Türkei, waren im Durchschnitt knapp 900 Migranten täglich auf den Inseln angekommen.

wl/uh (dpa, afp, rtr)