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Politik

Wikileaks: CIA greift von Frankfurt aus an

7. März 2017

Sie ziehen das Geheime ans Licht der Öffentlichkeit: Aktivisten wollen die Spionagepraxis der USA auf deutschem Boden belegen. Tausende Seiten, die nur für Insider bestimmt waren, sind jetzt für jedermann einsehbar.

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US-Generalkonsulat in Frankfurt am Main
Eingang des US-Generalkonsulats in Frankfurt (Archivbild)Bild: picture-alliance/dpa/F.v. Erichsen

Die Enthüllungsplattform Wikileaks hat tausende Dokumente veröffentlicht, die vom US-Geheimdienst CIA stammen sollen. Das unter dem Titel "Vault 7" publizierte Material gibt Einblick in die mutmaßliche Cyber-Spionagepraxis der Central Intelligence Agency, des zivilen Auslandsgeheimdienstes der Vereinigten Staaten.

Außerdem werden in dem Datensatz Schwachstellen von Smartphones, Computern und Elektronikgeräten beschrieben sowie Hacker-Werkzeuge vorgestellt. Aus den Dokumenten soll auch hervorgehen, dass die CIA mitten in Deutschland eine Gruppe von Hackern stationiert hat. IT-Experten des Dienstes mit Sitz im US-Generalkonsulat in Frankfurt am Main bereiteten von hier aus Computerangriffe vor. Die CIA wollte die Echtheit der Dokumente auf Anfrage weder bestätigen noch dementieren.

Ziele innerhalb der EU?

Nach ARD-Angaben lassen die Unterlagen keine Rückschlüsse auf konkrete Ziele zu. Sie zeigten aber, dass eine sogenannte Testumgebung auch digitale Angriffe innerhalb der EU, etwa in Großbritannien, simulierte.

Zum Arsenal der Hacker gehörten Malware, also Software, die Schäden auf dem Zielcomputer anrichtet, Viren und Trojaner. Damit könnten Smartphones und stationäre Rechner ausspioniert werden, ebenso wie die Menschen, die sich in der Nähe der Geräte - und von deren Kameras und Mikrofonen - aufhielten. Über spezielle Programme ließen sich auch Heimgeräte wie Fernseher als Wanzen einsetzen.

Laut Wikileaks handelt es sich um die bisher größte Veröffentlichung von CIA-Dokumenten. Die Enthüllungsplattform will nach eigenen Angaben eine Debatte über die Operationen des Geheimdienstes anstoßen.

Es stelle sich die Frage, ob diese vom geltenden Recht noch gedeckt seien. Über die Nutzung von Cyber-Waffen, wie sie aus den Unterlagen hervorgehe, müsse öffentlich und demokratisch diskutiert werden.

jj/wl (dpa, ap, ard)