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Windenergie bremst Elektrokonzern Siemens aus

Henrik Böhme25. April 2012

Probleme bei Windenergie-Projekten und in der Netzwerksparte machen dem Elektrotechnikkonzern Siemens zu schaffen. Die Münchner werden daher im laufenden Jahr deutlich weniger verdienen.

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ARCHIV - Passanten gehen am 8. Juli 2008 am Siemens-Forum in Muenchen vorbei. Siemens streicht in Deutschland rund 2.000 Arbeitsplaetze. Am staerksten betroffen seien die Standorte Bad Neustadt an der Saale und Erlangen, teilte der Konzern am Donnerstag, 28. Januar 2010, mit. (AP Photo/Uwe Lein, Archiv) --- FILE - People walk past a logo of the German conglomerate Siemens prior to a news conference in Munich, southern Germany, in a July 8, 2008 file photo. (AP Photo/Uwe Lein, File)
Siemens Siemensforum MünchenBild: AP

Siemens hat seine Gewinnprognose für dieses Jahr deutlich gesenkt. Statt sechs Milliarden Euro erwartet Europas größter Elektrokonzern nur noch 5,2 bis 5,4 Milliarden Euro Gewinn. Die Probleme bei der Anbindung von Nordsee-Windparks ans deutsche Stromnetz sowie die Sanierung der Telefonnetz-Tochter Nokia Siemens Networks (NSN) ließen den Gewinn im zweiten Geschäftsquartal trotz höherer Umsätze um zwei Drittel auf nur noch 1,1 Milliarden Euro einbrechen.

Siemens hinkt bei der Anbindung der Windparks vor Helgoland und Borkum in der Nordsee ans deutsche Stromnetz hinterher und hat deshalb schon im ersten Quartal gut 200 Millionen Euro abschreiben müssen. Der zuständige Manager werde abgelöst, hatte der Konzern bereits am Dienstag mitgeteilt. Das andere Sorgenkind ist der Netzwerk-Anbieter NSN. Der Umbau des angeschlagenen Gemeinschaftsunternehmens mit Nokia, das gerade weltweit 17 000 Stellen streicht, kostete Siemens 640 Millionen Euro.

Weniger Aufträge

Zudem bekommt der Konzern Konjunkturschwächen zu spüren. Im zweiten Quartal nahm der Umfang der Neubestellungen um 13 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf 17,9 Milliarden ab. Das Unternehmen begründete die Entwicklung mit weniger Großaufträgen in der Energietechnik als im Vorjahreszeitraum. Auf der Umsatzseite profitierte Siemens noch von den Aufträgen der Vergangenheit, die Einnahmen kletterten um neun Prozent auf 19,3 Milliarden Euro.

Vorstandschef Peter Löscher betonte, trotz der Ergebnisprobleme sei die Einnahmenseite seines Hauses intakt. "Für das Geschäftsjahr 2012 sind wir bei Auftragseingang und Umsatz auf Kurs, unsere Ziele zu erreichen." Siemens peilt auf Jahressicht ein moderates Umsatzplus an.

hb/as (rtr,dpa)