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Winterkorn bleibt VW-Chef bis Ende 2018

2. September 2015

Martin Winterkorn sitzt bei Volkswagen wieder fest im Sattel. Den Machtkampf mit dem einstigen Aufsichtsratschef Piëch hat der Konzernlenker überstanden, jetzt soll sein Vertrag verlängert werden.

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Deutschland VW Hauptversammlung
Bild: picture-alliance/dpa/O. Spata

Nach dem Machtkampf an der Spitze von Europas größtem Autobauer Volkswagen steht Martin Winterkorn vor einer weiteren Amtszeit als Konzernchef. Das Aufsichtsratspräsidium sprach sich für eine Vertragsverlängerung mit Winterkorn bis Ende 2018 aus, wie VW am Mittwoch in Wolfsburg mitteilte. "Wir werden mit Professor Martin Winterkorn an der Spitze den Erfolgsweg der vergangenen Jahre weitergehen und die Ziele der Strategie 2018 konsequent umsetzen", sagte Aufsichtsratschef Berthold Huber. Winterkorns Vertrag wäre Ende 2016 ausgelaufen.

Der Aufsichtsrat soll am 25. September über den Vorschlag des Präsidiums abstimmen. Der promovierte Metallkundler Winterkorn führt Volkswagen seit 2007. Seitdem ist der Konzern rasant gewachsen und hat im vergangenen Jahr weltweit erstmals mehr als zehn Millionen Fahrzeuge verkauft. Im ersten Halbjahr 2015 überholten die Wolfsburger sogar Weltmarktführer Toyota. Das lag allerdings vor allem daran, dass der japanische Konzern in Schwellenländern stärker schrumpfte als VW.

Gewinnt den Machtkampf gegen Piëch

Abgang ohne Ansage - das Ende der Ära Piëch

Der 68 Jahre alte Manager war zuletzt beim einstigen VW-Patriarchen Piëch in Ungnade gefallen. "Ich bin auf Distanz zu Winterkorn", war der damalige Chefaufseher im April vom "Spiegel" zitiert worden. Insidern zufolge soll Piëch Winterkorns Ablösung betrieben haben. Doch Winterkorn entschied den Machtkampf am Ende für sich, Piëch und seine Frau Ursula legten ihre Aufsichtsratsposten nieder. Winterkorn nahm anschließend einen großangelegten Konzernumbau in Angriff. Unter anderen sollen die einzelnen Marken und Regionen in der Volkswagen-Gruppe mehr Verantwortung bekommen.

Die Vertragsverlängerung für Winterkorn markiert den vorläufigen Schlusspunkt der Auseinandersetzung zwischen den beiden VW-Größen. Doch Ruhe dürfte im Wolfsburger Konzern damit noch nicht einkehren. Der wichtige Absatzmarkt China schwächelt seit Monaten - eine Folge der Sorgen um die chinesische Konjunktur. In den USA hatte der Konzern am Dienstag wieder ein sattes Absatzminus verkünden müssen. Volkswagens Schwäche in den Vereinigten Staaten war dem Vernehmen nach einer von Piëchs Kritikpunkten an der Arbeit Winterkorns.

zdh/bea (dpa, rtr)