"Wir haben es satt!"
Zehntausende Menschen demonstrierten in Berlin unter diesem Motto gegen industrielle Landwirtschaft und Massentierhaltung. Anlass ist der Beginn der weltweit größten Agrarmesse, der Grünen Woche.
Für eine gerechte Agrarpolitik!
Seit 2011 gehen im Januar regelmäßig Tausende von Menschen auf die Straße, um für eine nachhaltige und ökologische Landwirtschaft zu demonstrieren. Ein breites Bündnis aus mehr als 50 verschiedenen Organisationen ruft jährlich dazu auf.
Bunter Protest
Mit Musik, Pappschildern und vielen anderen kreativen Protestformen fordern die Menschen bei ihrem Zug durch das Regierungsviertel einen Wandel in der Umwelt- und Ernährungspolitik. Und Lösungen für die Probleme in der Landwirtschaft.
Essen ist politisch!
Zentrales Thema der Demonstration sind die negativen Auswirkungen von industrieller Landwirtschaft und von Massentierhaltung. Die Demonstranten fordern eine Ernährungspolitik, welche auf regionale und nachhaltige Lebensmittel setzt.
Trommeln gegen Endlagerung
Doch es geht bei der Demo in Berlin nicht nur um die Ernährung. Umweltaktivisten der Organisation Greenpeace protestieren gegen die nach ihrer Ansicht verfehlte Energiepolitik und gegen die Endlagerung von Atommüll.
Tote Bienen
Bei der Abschlusskundgebung am Brandenburger Tor zeigt sich die besondere Kreativität der Proteste. Eine riesige Biene schwebt über den Menschen, um auf das weltweite Bienensterben aufmerksam zu machen. Es wird wohl durch Einsatz von Pestiziden und durch Monokulturen hervorgerufen.
Der Fluch der Agrarwirtschaft
Viele Demonstrationsteilnehmer zeigen sich in aufwändigen Verkleidungen. Diese Teilnehmerin tritt als grüne Fee auf, um den Fluch der Agrarwirtschaft zu brechen. Die jährlich 50 Milliarden Euro an Agrarsubventionen aus der EU seien nicht an ausreichende Umwelt- und Tierschutzstandards gekoppelt, erklärt sie.
Gegen Glyphosat und Schmidt
Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt und dessen "Ja" zum Unkrautvernichter Glyphosat steht bei vielen Teilnehmern im Mittelpunkt der Kritik. Glyphosat ist sehr wirksam, gilt als preiswert und wird weltweit in der Landwirtschaft genutzt, um Ernten zu verbessern. Doch das Mittel steht auch im Verdacht, Krebs zu erregen.
Große Abschlusskundgebung
Insgesamt berichten die Veranstalter von bis zu 30.000 Teilnehmern. Bei der Abschlusskundgebung sprachen Umweltaktivisten aus ganz Europa. Den Organisatoren ist es wichtig, nicht nur für eine nachhaltige und regionale Landwirtschaft einzutreten, sondern auch für globale Bauernrechte.