Wirtschaftshilfe soll Migration eindämmen
7. Mai 2021Die illegale Einwanderung hat sich zu einer großen Herausforderung für US-Präsident Joe Biden entwickelt. Die konservativen Republikaner werfen dem Demokraten vor, mit seiner liberalen Politik habe er Bewohner ärmerer Länder ermutigt, sich auf den Weg in die USA zu machen. Seine Stellvertreterin Kamala Harris hat er damit beauftragt, die Einwanderung an der südlichen Grenze zu Mexiko einzudämmen.
Bei einer Videoschalte mit dem mexikanischen Präsidenten Andrés Manuel López Obrador sagte Harris verschiedene Schritte zu, um den Handel und die wirtschaftliche Lage in Mittelamerika zu verbessern, wie das Weiße Haus anschließend mitteilte. Harris und López Obrador hätten auch ihren Willen geäußert, bei der Bekämpfung von Schmuggel und Menschenhandel enger zusammenzuarbeiten, um kriminelle Netzwerke zu zerschlagen.
Wichtig, so Harris, seien Hilfen für die mittelamerikanischen Staaten El Salvador, Guatemala und Honduras, das sogenannte nördliche Dreieck. Die überwiegende Mehrheit derjenigen, die über Mexiko in die USA kommen, stammt entweder aus Mexiko selbst oder aus einem der drei anderen Länder.
Diese leiden unter Gewalt, Korruption und Armut sowie auch Dürre und Unterernährung. Hinzu kommen die Folgen zweier verheerender Hurrikans im November. Die Zahl der Migranten und Flüchtlinge, die über die Südgrenze in die USA gelangen wollen, ist zuletzt deutlich angestiegen. Unter den Migranten befinden sich auch viele unbegleitete Minderjährige.
López Obrador sagte in seinem Eingangsstatement zu Beginn der Schalte nach Angaben anwesender Journalisten, die USA könnten auf Mexiko zählen. Sein Land werde beim Migrationsthema helfen. Es gebe an dieser Stelle viele Übereinstimmungen. Dabei verwies er auf frühere Spannungen zwischen seinem Land und den USA bei Migrationsfragen. "Wir müssen einander verstehen und es vermeiden, miteinander zu kämpfen", sagte der mexikanische Präsident.
Biden hatte eine Abkehr vom harten Kurs seines Vorgängers Donald Trump in der Flüchtlings- und Migrationspolitik eingeleitet und ein humaneres Vorgehen versprochen. In Umfragen geben ihm die US-Bürger aber schlechte Noten für den Umgang mit der Migration. Eine Umfrage von April zeigte, dass nur 37 Prozent der Befragten Bidens Umgang mit der Zuwanderung über die Südgrenze befürworten.
uh/qu (dpa, afp)