WM 2014: Bilder des Tages
Jogi Löws Team kommt in Gruppe G gegen Ghana nur zu einem 2:2. Vorher gewinnt Argentinien in Gruppe F glücklich gegen Iran 1:0 und zum Abschluss besiegt Nigeria Bosnien-Herzegowina ebenfalls mit 1:0.
Deutschland gegen Ghana: Euphoriebremse
Das deutsche Team ist mit einem 4:0 gegen Portugal fulminant ins Turnier gestartet. Gegen Ghana soll deshalb mit der gleichen Formation überzeugend nachgelegt werden, auch wenn die äußeren Umstände laut Löw eher der afrikanischen Mannschaft in die Karten spielen: 30 Grad und hohe Luftfeuchtigkeit in Fortaleza.
Blutsbrüder
Besondere Aufmerksamkeit gilt dabei den Boateng-Brüdern, die nach 2010 erneut bei einer Weltmeisterschaft aufeinandertreffen. Kevin-Prince gibt vor der Partie noch wenig auf die Familienbande: "Wir werden kämpfen bis aufs Blut". Das Duell währt jedoch nur kurz: Jerome muss nach 45 Minuten angeschlagen ausgewechselt werden, sein Bruder sieben Minuten später.
Es müllert nicht
Wie von Löw und Boateng prophezeit, kämpfen die "Black Stars" leidenschaftlich. Deutschland findet wenige Lücken in der afrikanischen Verteidigung. Bayern-Star Müller (Foto), gegen Portugal noch mit einem Dreierpack, wirkt nach einer vergebenen Torchance zunehmend unzufrieden.
Neuer hält das Ergebnis
Ghana kommt immer häufiger zum Abschluss und bringt die Verteidigung um den rechtzeitig genesenen Hummels ein ums andere Mal ins Wanken. Welttorhüter Neuer erweist sich aber wieder einmal als souveräner Rückhalt. Mit einem leistungsgerechten Unentschieden geht es in die Pause.
Götzes Kopfkniekick
Die Pause scheint der deutschen Mannschaft aber gut getan zu haben, sie kommt druckvoll aus der Kabine: Müller flankt auf Götze, der sich selbst ans Knie köpft, der Ball prallt von dort ins Tor - die Führung in der 51. Minute!
Ghana schlägt zurück
Aber Ghana reagiert wie entfesselt: Nur drei Minuten später gleicht Ayew (m.) aus, als der neu ins Spiel gekommene Mustafi (r.) ihn unbedrängt köpfen lässt. Und kurz darauf nutzt Gyan einen Patzer von Kapitän Lahm und bringt die Afrikaner sogar in Front.
Klose: Ausgleich und Rekord
Es geht hin und her: Deutschland drängt auf den Ausgleich, Ghana fährt gefährliche Konter. In der 71. Minute ist es dann ausgerechnet der eingewechselte Klose, der den Ball nach einer verlängerten Ecke über die Linie spitzelt: Es ist sein 15. WM-Tor, damit hat er den Rekord von Ronaldo eingestellt!
Rasantes Remis
So sehen die 60.000 Zuschauer ein bis zur letzten Sekunde spannendes Match, das verdientermaßen mit einem Unentscheiden endet. Die deutsche Euphorie wird dadurch etwas gedämpft - im Gruppenfinale gegen Klinsmanns USA geht es nun ums Ganze!
Nigeria gegen Bosnien-Herzegowina: Frust pur
Bei den Auftaktspielen hat Nigeria gegen den Iran enttäuscht, Bosnien-Herzegowina unglücklich gegen Argentinien verloren: Die beiden frustrierten Teams der Gruppe F stehen sich in der Arena Pantanal von Cuiaba im direkten Duell gegenüber, um es vor 35.000 Zuschauern diesmal besser zu machen.
Fatale Fehlentscheidung
Doch stattdessen steigt das Frustpotential weiter: Misimovic bedient elegant seinen früheren Wolfsburger Teamkollegen Dzeko (l.), der auch zur bosnischen Führung einnetzt. Schiedsrichter O’Leary entscheidet allerdings auf Abseits – zu Unrecht.
Nigeria schickt Bosnien heim
Die "Super Eagles" zeigen sich gegenüber ihrem Auftaktspiel stark verbessert und verdienen sich das 1:0 durch Odemwingie (M.) in der 29. Minute. Bosniens Sturmlauf bleibt weitestgehend aus, sie verlieren das Spiel und damit auch die Chance auf das Weiterkommen. Nigeria hingegen muss im nächsten Spiel gegen Argentinien Rang zwei verteidigen.
Iran gegen Argentinien: Persischer Beton
Argentinien ist im Spiel gegen Iran haushoher Favorit. Das weiß auch das iranische Team von Trainer Carlos Queiroz, das sich daher logischerweise auf eine konzentrierte Defensive verlässt. 58.000 Zuschauer zittern unter der Sonne Belo Horizontes mit, ob Messi & Co. das iranische Abwehrbollwerk knacken können.
Kein Durchkommen
In der ersten Hälfte haben die überraschend schwerfällig agierenden "Gauchos" enorme Probleme mit den dicht gestaffelten Iranern. "Team Melli" unterbindet das argentinische Offensivspiel mit leidenschaftlichen Zweikämpfen. Die südamerikanischen Superstars sind bei jeder Ballberührung sofort umzingelt, haben keinerlei Entfaltungsmöglichkeiten und reagieren zunehmend frustriert.
Messi - wer sonst?
Tatsächlich kann der Iran im Laufe des Spiels die klareren Torchancen verzeichnen, ihm wird von Referee Mazic fälschlicherweise sogar ein Elfmeter verweigert. Dennoch ist es der bisher blasse Messi (Foto), der mit einem Geniestreich die Blamage für die "Albiceleste" in der Nachspielzeit noch abwendet. Aus 19 Metern schlenzt er den Ball gefühlvoll zum 1:0 in die Maschen.
Vergeblicher Kampf
Der Favorit setzt sich glücklich durch, während der krasse Außenseiter Iran zwar über 90 Minuten aufopferungsvoll kämpft und an der Sensation schnuppert, aber letztlich ohne Punkte enttäuscht zurückbleibt.