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Kein Verfahren gegen DFB-Funktionäre

15. Oktober 2018

Das Landgericht Frankfurt hat die Eröffnung eines Verfahrens gegen frühere DFB-Funktionäre abgelehnt. Alle drei waren im Zusammenhang mit der Fußball-WM 2006 wegen Steuerhinterziehung angeklagt.

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Fußball-WM 2006 - Organisationskomitee
Vom Gericht entlastet: Horst R. Schmidt (links), Theo Zwanziger und Wolfgang Niersbach (rechts) mit WM-Chef Franz BeckenbauerBild: picture-alliance/dpa/DB Kunz

In der Affäre um die Fußball-Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland haben die früheren DFB-Präsidenten Wolfgang Niersbach und Theo Zwanziger sowie der ehemalige Generalsekretär Horst R. Schmidt einen juristischen Erfolg erzielt. Das Landgericht Frankfurt wird kein Hauptverfahren gegen das Trio eröffnen. Die Staatsanwaltschaft hatte alle drei im Zusammenhang mit der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 wegen des Vorwurfs der Steuerhinterziehung angeklagt.

"Zu keinem Zeitpunkt strafbar gemacht"

"Die Kammer hat keinen hinreichenden Tatverdacht gesehen", sagte ein Sprecher. Er verwies darauf, dass die Staatsanwaltschaft innerhalb von einer Woche noch Beschwerde gegen die Entscheidung einlegen kann. Zwanziger wollte sich auf Anfrage zunächst nicht äußern, kündigte aber eine ausführliche Stellungnahme im Laufe der Woche an. 

Die Anwälte von Schmidt sehen sich in ihrer Auffassung bestätigt: "Wie die Verteidigung bereits vom ersten Tag der Ermittlungen - vor drei Jahren - vorgetragen hat, hat Herr Schmidt sich zu keinem Zeitpunkt strafbar gemacht. Damit bleibt es dabei: Das Sommermärchen 2006 war die beste WM aller Zeiten", hieß es in einer schriftlichen Erklärung. Wolfgang Niersbach hat bisher keine Erklärung abgegeben.

Vorwurf: Millionen Euro verschleiert

Niersbach, Zwanziger und Schmidt wurde in der Anklage vorgeworfen, die Rückzahlung von 6,7 Millionen Euro im Zuge der WM-Organisation an den Weltverband FIFA verschleiert zu haben. Dadurch sei eine falsche Steuererklärung für das Jahr 2006 abgegeben worden. Körperschafts-, Gewerbe- und Umsatzsteuern sowie Solidaritätszuschlag seien in Höhe von über 13,7 Millionen Euro zugunsten des DFB verkürzt worden, so der Vorwurf der Staatsanwaltschaft. 

Der gesamte Skandal geht zunächst auf ein Darlehen in Höhe von umgerechnet 6,7 Millionen Euro zurück, das der WM-Organisationschef Franz Beckenbauer 2002 von dem früheren Adidas-Chef Robert Louis-Dreyfus erhielt. Beckenbauer und sein damaliger Manager Robert Schwan leiteten das Geld auf ein Konto in Katar weiter, das zum Firmengeflecht des damaligen und nachweislich korrupten FIFA-Funktionärs Mohamed Bin Hammam gehörte.

pgr/fab (dpa, sid)