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WM bringt Brasilien keinen Gewinn

13. Mai 2014

Fußball-Weltmeisterschaften lohnen sich in erster Linie für die FIFA. Der Verband schöpft dabei nahezu sämtliche direkten Gewinne ab. Für die Gastgeber bleiben Image-Effekte.

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Blick auf Zuckerhut (Foto: dpa)

Brasilien kann einer Studie zufolge nicht mit einem größeren wirtschaftlichen Aufschwung durch die bevorstehende Fußball-Weltmeisterschaft rechnen. Die WM bringe dem Gastgeberland bestenfalls eine gute Stimmung, urteilen die Autoren einer in Frankfurt veröffentlichten Analyse der Berenberg-Bank und des Hamburgischen Weltwirtschaftsinstituts (HWWI). Der gesamtwirtschaftliche Effekt bleibe bei derartigen Großereignissen dagegen vernachlässigbar gering.

Die direkten Gewinne schöpfe der als Monopolist auftretende Weltfußballverband FIFA nahezu komplett ab, so dass Gastgeber Brasilien auf sogenannte weiche Faktoren hoffen müsse. Diese seien aber gerade für Schwellenländer von großer Bedeutung, sagte HWWI-Volkswirt Henning Vöpel: "Eine reibungslos organisierte WM kann ein wichtiges Signal an potenzielle Investoren sein. Intern kann die WM zumindest kurzfristig zu mehr Zusammenhalt und Stolz in der Bevölkerung beitragen."

Gefahr von Fehlinvestitionen

Auch bei den 2016 in Brasilien folgenden Olympischen Spielen bestehe die Gefahr von Fehlinvestitionen, wenn Bauten und Sportstätten nicht weitergenutzt werden könnten, warnten die Finanzexperten. Allerdings entfalle auf die WM-Stadien nur rund ein Viertel der Gesamtinvestitionen von rund zehn Milliarden Euro.

Die übrigen Investitionen beträfen vor allem dringend benötigte Infrastrukturmaßnahmen. Im Verhältnis zu den Aufwendungen des brasilianischen Staates für die Sektoren Bildung und Gesundheit falle die auf mehrere Jahre verteilte Summe auch nicht so sehr ins Gewicht. Die wirtschaftliche Verfassung der siebtgrößten Volkswirtschaft der Erde beurteilte Berenberg-Experte Jörn Quitzau als fragil. Das rohstoffreiche Land kämpfe mit hoher Inflation, großen Verteilungsproblemen und schlechter staatlicher Infrastruktur.

ul/pg (dpa)