Wolfsburg geht gegen Neapel unter
16. April 2015Nach einer bitteren Lehrstunde ist der Traum des VfL Wolfsburg vom ersten europäischen Titel fast schon geplatzt. Der Bundesligazweite verlor das Viertelfinal-Hinspiel der Europa League gegen den SSC Neapel nach einer seiner schwächsten Saisonleistungen verdient mit 1:4 (0:2) und steht im Rückspiel in der kommenden Woche vor einer fast aussichtslosen Aufgabe. Die Gäste, bei denen Trainer Rafael Benitez seinen 55. Geburtstag feierte, waren durch den überragenden Stürmerstar Gonzalo Higuain (17.) und Marek Hamsik (23.) bereits in der ersten Hälfte in Führung gegangen. Erneut Hamsik sorgte für das 0:3 (64.), Manolo Gabbiadini traf zum 0:4 (77.). Der eingewechselte Nicklas Bendtner (80.) erzielte den Wolfsburger Ehrentreffer, der die geringe Chance auf den Einzug in die nächste Runde zumindest etwas erhöhte.
Kalte Dusche - aber irregulär
Neapel begann früh damit, Tore zu schießen: Ein Abstimmungsproblem zwischen Robin Knoche und Ricardo Rodriguez nutzte Higuain mit der ersten Chance zur Führung. Allerdings kontrollierte der argentinische Vize-Weltmeister, der in abseitsverdächtiger Position angespielt wurde, den Ball zunächst mit dem Oberarm. Ein langer Ball auf den Stürmer hätte nur zwei Minuten später sogar fast das 0:2 bedeutet, allerdings rettete diesmal Diego Benaglio im VfL-Tor. Wenig später war es dann aber soweit. Einen Traumpass von Higuain verwertete Hamsik sicher
Anschließend wirkte der VfL deutlich angeschlagen. Benaglio musste kurz vor der Pause gegen Hamsik sogar das 0:3 verhindern. Der ebenfalls lange unauffällig agierende Weltmeister André Schürrle traf in der Nachspielzeit der 1. Halbzeit die Latte - es war die bis dato beste Möglichkeit der Gastgeber und für lange Zeit auch die letzte hochkarätige.
Bendtners Treffer einziger Lichtblick
Kurz nach Wiederanpfiff rettete Benaglio im direkten Duell gegen Higuain. Der Argentinier war wieder alleine vor dem Wolfsburger Tor aufgetaucht, doch diesmal behielt der Schweizer Torwart die Oberhand. Die Wolfsburger versuchten Mitte der zweiten Halbzeit die Gäste noch einmal stärker unter Druck zu setzen, große Einschussmöglichkeiten sprangen aber nicht heraus. Im Gegenteil: Einen krassen Fehler von Josuha Guilavogui nutzten die Gäste erneut konsequent zur 3:0-Vorentscheidung aus. Und nach Gabbiadinis spätem Kopfballtreffer muss der VfL nun auf ein Fußball-Wunder hoffen, auch wenn Bendtner noch Ergebniskosmetik gelang.
Das späte 1:4 des Dänen ist wohl der einzige Strohhalm Hoffnung, an den sich die Wolfsburger im Hinblick auf das Rückspiel in einer Woche noch klammern können. Dennoch benötigen sie nun beispielsweise einen 4:0-Sieg in Neapel, um weiterzukommen.
"Wir haben ganz gut angefangen, das erste Tor hat uns aber total aus dem Takt gebracht", sagte Wolfsburgs Manager Klaus Allofs anschließend: "Ich weiß nicht, warum das so extrem war. Wir haben uns in diesem Jahr gut entwickelt, aber das sind dann Spiele, da hat man keine Antwort."
Gomez schafft mit Florenz Remis
Die weiteren Viertelfinal-Hinspiele endeten mit knapperen Ergebnissen, als das Spiel in Wolfbsurg: Der FC Sevilla besiegte Zenit St. Petersburg mit 2:1 (0:1). Der FC Brügge und Dnjepr Dnjepropetrowsk trennten sich torlos 0:0 und Mario Gomez schaffte mit dem AC Florenz ein 1:1 (1:0) bei Dynamo Kiew.
Hier gibt es den Liveticker der Partie noch einmal zum Nachlesen: