Wolfsburg holt das Triple
23. Mai 2013Der Jubel kannte keine Grenzen mehr. Die Spielerinnen des VfL Wolfsburg lagen sich in den Armen und feierten ihre Matchwinnerin Martina Müller, die das entscheidende 1:0 (0:0)-Siegtor erzielt hatte. Es war die Krönung für eine überragende Saison, die der VfL mit dem Triple-Gewinn krönte. Dabei beendete er die unglaubliche Serie der Französinnen, die zuvor 95 Pflichtspiele ungeschlagen waren und zum vierten Mal in Folge in das Finale eingezogen waren.
Starker Beginn für Wolfsburg
VfL-Trainer Ralf Kellermann hatte seine Mannschaft im Vergleich zum gewonnenen DFB-Pokalfinale auf einigen Positionen umgestellt. Unter anderem kam Stammtorhüterin Lisa Vetterlein wieder zum Einsatz. Zudem standen die zuletzt angeschlagenen Alexandra Popp und Zsanett Jakabfi in der Startelf.
20.000 Zuschauer, darunter DFB-Präsident Wolfgang Niersbach und Frauen-Bundestrainerin Silvia Neid, kamen zum Endspiel der Frauen in das Stadion an der Stamford Bridge, das sonst der FC Chelsea nutzt. Sie sahen von Beginn an eine interessante Partie, in der die Wolfsburgerinnen die starken Französinnen früh störten und nicht ins Spiel kommen ließen.
So ging die erste Chance auch an die "Wölfinnen": In der 5. Minute verfehlte Spielführerin Nadine Keßler das Tor nur um einige Zentimeter. Die erste Viertelstunde ging klar an den VfL. Doch dann kam Lyon mit Ausnahmespielerinnen wie Megan Rapinoe, Lotta Schelin oder Spielführerin Sonia Bompastor zu den ersten Tormöglichkeiten. Wolfsburg blieb ebenbürtig, beide Teams lieferten sich im ersten Durchgang eine abwechslungsreiche Partie.
Wolfsburg setzt sich gegen haushohen Favoriten durch
Nach dem Seitenwechsel ließen sich die Wolfsburgerinnen das Spiel aus der Hand nehmen. Lyon kam schnell zu vielen Torgelegenheiten und machte ordentlich Druck auf den VfL. Nach 60 Minuten sprach die Statistik eine deutliche Sprache: 16 zu 5 Torschüsse für Olympique Lyon. Vetterlein im Wolfsburger Tor bekam also allerhand zu tun und es schien nur noch eine Frage der Zeit, wann Lyon das erste Tor erzielen würde. Doch es kam, wie es im Fußball manchmal kommen muss: Wolfsburg bekam einen fragwürdigen Handelfmeter zugesprochen und Martina Müller verwandelte eiskalt zum 1:0 (73.).
Für den VfL Wolfsburg, der erstmals an der Champions League teilgenommen hatte und es prompt in das Finale geschafft hatte, endet die Saison mit einem Paukenschlag: Erst der Gewinn der Meisterschaft, dann der DFB-Pokaltitel, nun die höchste Trophäe im europäischen Vereinsfußball. Zuletzt waren Turbine Potsdam (2011) und der 1. FFC Frankfurt (2012) im Finale der Königsklasse am französischen Meister Olympique Lyon gescheitert.